20 Millionen Euro für die Digitalisierung der Krankenhäuser

31. Januar 2023

Das Bundesamt für Soziale Sicherung und das Land Hamburg stellen den Hamburger Krankenhäusern insgesamt rund 20 Millionen Euro für das telemedizinische Netzwerk Health Harbor Hamburg (H³) zur Verfügung. Das Geld soll die Digitalisierung und die Vernetzung der Kliniken untereinander voranbringen.

In der Projektinitiative Health Harbor Hamburg engagieren sich seit Frühjahr 2019 eine Vielzahl von Akteuren des Hamburger Gesundheitswesens mit dem Ziel, die Kommunikation und den Datenaustausch im Gesundheits- und Medizinsektor der Hansestadt zu verbessern. Unter Federführung der Hamburger Sozialbehörde haben sich Krankenhäuser, die Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, die Ärztekammer Hamburg und die Krankenkassen zusammengetan, um konkrete Vernetzungsprojekte sektorenübergreifend zu ermöglichen.

Mehr Vernetzung zwischen Kliniken und Praxen

Bislang dominieren trotz deutlicher Fortschritte in der Telematikinfrastruktur digitale Insellösungen das Bild im deutschen Gesundheitswesen, insbesondere in der Kommunikation zwischen Krankenhäusern und Arztpraxen. Viele Kliniken und Praxen investieren in digitale Lösungen, die den Austausch mit anderen Akteuren nicht ausreichend berücksichtigen. Patientinnen und Patienten können bisher allenfalls eingeschränkt mit ihren Gesundheitsversorgern digital kommunizieren. Der Austausch von patientenbezogenen Behandlungsinformationen zwischen den an der Versorgung beteiligten Akteuren erfolgt noch immer zu einem zu großen Teil analog.

Austausch von Gesundheitsdaten soll leichter werden

Im Rahmen der Projektinitiative H³ hatten 23 Hamburger Krankenhäuser Förderanträge gestellt. Die nun bereitgestellten Mittel stammen zur Hälfte aus dem Krankenhausstrukturfonds II beim Bundesamt für Soziale Sicherung, die andere Hälfte steuerte die Freie und Hansestadt Hamburg als Investitionsmittel bei. Für die Krankenhäuser fällt kein Eigenanteil an.

Gefördert werden soll unter anderem der sektorenübergreifende Austausch von Gesundheitsdaten zwischen den Leistungserbringern, insbesondere auch von großen Datenvolumen wie beispielsweise radiologischen Bildbefunden, wenn die Patientinnen und Patienten ihr Einverständnis dazu erklärt haben. Des Weiteren sollen Arztbriefe, Diagnosen und Befunde in technisch lesbarer Form auch in der elektronischen Patientenakte abgelegt werden können und so neben den Gesundheitseinrichtungen auch direkt den Patientinnen und Patienten zugänglich gemacht werden.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Eine zukunftsfähige, gute Patientenversorgung hängt untrennbar mit einem funktionierenden Datenfluss zusammen. Daher unterstützen der Bund und das Land Hamburg mit jeweils 10 Millionen Euro die digitale Vernetzung der Kliniken untereinander und mit anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Für die Patientinnen und Patienten und die Gesundheitsversorgung insgesamt bringt es große Vorteile, wenn Daten in einem geschützten Rahmen und ohne Zeitverzug ausgetauscht werden können und relevante Informationen auf diese Weise in die Diagnose- und Behandlungsfindung mit einfließen – natürlich nur dann, wenn die Betroffenen ihr Einverständnis erklärt haben.“

Quelle: hamburg.de
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