Corona-Herbstwelle: Entlastung des Pflegepersonals muss Priorität haben

23. Juni 2022

Das Bundesministerium für Gesundheit hat seine geplante Corona-Herbststrategie veröffentlicht – Entstehende Kosten durch Steuereinnahmen zu finanzieren

Die Corona-Zahlen gehen weiter nach oben. So liegt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 488,7. Das Bundesministerium für Gesundheit hat nun seine geplante Corona-Herbststrategie veröffentlicht. Diese umfasst unter anderem die Impfkampagne, das Testkonzept sowie den Schutz vulnerabler Gruppen. Dazu gehören insbesondere Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste. Hierzu erklärt Präsident Dr. Markus Mai:

„Die geplanten Maßnahmen sind absolut zu unterstützen. Man muss sich schon die Frage stellen, warum die Politik immer solange braucht, um Lösungsansätze auf den Tisch zu legen. Dabei liegen sie auf der Hand. Bei der Finanzierung der Herbststrategie ist zu beachten, dass alle zusätzlich entstehenden Kosten entsprechend auch vom Staat und nicht von den Bewohnern und auch nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen werden. Vielmehr sind Steuereinnahmen einzusetzen!“

„Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass sich die Belegung der Einrichtungen stringent nach der Verfügbarkeit des Personals zu richten hat. Denn nur durch weniger belastete Pflegefachpersonen und Mitarbeiter anderer Bereiche kann eine gute Hygienesituation erreicht werden. Hygienebeauftragte wirken nämlich nur dann, wenn man das, was sie empfehlen, auch tatsächlich umsetzen kann“, so Mai.

„Auch möchten wir unsere Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht wiederholen. Ansonsten ist damit zu rechnen, dass wir aus dieser Corona-Dauerschleife nicht mehr rauskommen. Diese Krise lässt sich nur bewältigen, wenn die Intensivstationen und Pflegeeinrichtungen nicht erneut überlastet werden. Es dürfte längst kein Geheimnis mehr sein, dass die berufliche Pflege zu den wichtigsten Säulen unseres Gesundheitswesens gehört. Daher muss alles dafür getan werden, dass diese Säule nicht einbricht. Der Schutz und das Wohlergehen von Pflegefachpersonen hat einen direkten Einfluss auf die pflegerische Versorgung der gesamten Bevölkerung!“, sagt Mai.

Quelle: Pressemeldung – pflegekammer-rlp.de
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