BMC

Die Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung wird erwartet – Das BMC-Innovationspanel 2022 gibt wichtige Hinweise

29. November 2022

Das dritte BMC-Innovationspanel mit dem Schwerpunkt Digital Health zeigt erste Entlastungen für Versorgende durch die Digitalisierung. Die Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung muss nun einen Fahrplan vorlegen, um die Fortschritte weiter zu treiben.

Das BMC-Innovationspanel wurde über eine Online-Befragung inzwischen zum dritten Mal durchgeführt. Auch in diesem Jahr beschäftigte sich das Innovationspanel mit dem Thema Digital Health. Rund 570 ausgefüllte Fragebögen von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens flossen in die Auswertung ein. Akteursübergreifende Impulse für den digitalen Transformationsprozess lassen sich hieraus ableiten.

Die Potenziale von Digital Health kommen langsam in der Versorgung an. Während im ambulanten Bereich 22 % der Befragten bereits etwas bzw. viel Entlastung für Versorgende durch digitale Anwendungen spüren, geben für den stationären Bereich schon 37 % der Befragten an, dass Versorgende bereits etwas oder viel Entlastung durch Digital Health erfahren würden. Der Vorstandsvorsitzende des BMC, Prof. Dr. Lutz Hager, sagt hierzu: „Digitale Anwendungen werden von vielen ExpertInnen bereits als arbeitsentlastend wahrgenommen. Das ist eine positive Botschaft und wichtige Grundlage für weitere Schritte! Unsere Befragung zeigt, dass die Erwartungen, die an die digitale Transformation geknüpft werden, in allen Bereichen hoch sind. Genau hier muss die Politik nun ansetzen.“

Im Vergleich zum Vorjahr bescheinigen die ExpertInnen und Experten der Politik weniger Schubkraft für das Thema Digital Health. Lediglich 46 % der Befragten gaben an, dass digitale Versorgungsangebote durch die politische Gesetzgebung schneller etabliert würden. Im Vorjahr waren noch 79 % der Befragten dieser Meinung. Prof. Dr. Hager ist sich sicher, „hier ist noch viel Luft nach oben. Wir warten nun auf die Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung und hoffen auf starkes politisches Leadership. Die Maxime aller weiteren Bemühungen muss „make the digital choice the easy choice“ sein. Das haben wir bereits in unserem Strategiepapier zur digitalen Transformation des Gesundheitswesens formuliert und das wird auch durch die große Mehrheit der befragten ExpertInnen bestätigt.“ so Prof. Dr. Hager weiter.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Innovationspanels 2022 im Überblick:


Erwartungen an und Potenziale von Digital Health sind hoch:

  • 81 % der Befragten erwarten, dass die Qualität der Versorgung durch Digital Health verbessert wird.
  • 68 % der Befragten nehmen an, dass Digital Health langfristig zu einer Senkung der Gesundheitskosten führen wird.
  • 79 % der Expertinnen und Experten sehen Potenzial, dass Digital Health den Bürokratieaufwand für Versorgende verringert.

Handlungsfelder, damit Digital Health genutzt wird, werden gesehen:

  • 94 % der Befragten gaben an, dass benutzerfreundlichere Anwendungen benötigt würden, damit Digital Health von PatientInnen und Versorgenden angewendet wird.
  • 88 % der Befragten sehen eine positive öffentliche Kommunikation als wichtig an, damit Digital Health Produkte von PatientInnen genutzt werden. Fast genauso viele, 86 % der ExpertInnen, sehen diesen Punkt auch als wichtig für die Versorgenden an.
  • 89 % der Befragten erachten eine Aufklärung über den eigenen Mehrwert bei Nutzung digitaler Anwendungen für PatientInnen als nötig.
  • 83 % der Befragten sehen mehr Nachweise über Zeitersparnis für Versorgende als notwendig an.
Quelle: bmcev.de
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