Kennengelernt haben sich Gehle und Friedrich 2020, als sie im „Corona Update“ regelmäßig über relevante Themen zur Pandemie informierten. Daran anknüpfend bewerten die beiden zu Beginn ihres Gespräches zunächst die aktuelle Infektionslage und die Frage, wie sich das Gesundheitssystem für künftige Krisen resilient aufstellen kann. Welche Rolle spielt die Krankenhausplanung? Jetzt Strukturen zu verändern, da sind sich beide einig, berge die Möglichkeit, Zusammenarbeit im Gesundheitssystem zu fördern. Denkweisen wie „mein Patient – dein Patient“ seien für eine gute, regionale Versorgung nicht dienlich. „Wir müssen über die Grenzen von Einrichtungen und Sektoren hinweg arbeiten und handeln. Das ist die stärkste Innovationskraft, die wir in Deutschland haben“, betont Friedrich.

Die Situation der ärztlichen Weiterbildung ist ein weiteres Thema, das die beiden Mediziner diskutieren. Es werde aufgrund der zunehmenden Spezialisierung der Leistungen in den Einrichtungen immer schwieriger, das grundlegende Handwerkszeug zu vermitteln und zu erlernen, erläutert Dr. Gehle. „Die Beschwerde, die ich am häufigsten von jungen Kolleginnen und Kollegen höre, ist: ‚Ich habe keine Zeit und es hat auch keiner Zeit, mir etwas beizubringen.‘“ Das ist ein weiteres Problem, das der Kammerpräsident mit seinem Gast auf der Suche nach Lösungen für eine optimale Weiterbildung junger Ärztinnen und Ärzte diskutiert.

Alle Themen, die Gehle und Friedrich ansprechen, das wird schnell deutlich, berühren auch gleichzeitig die Frage nach der Zukunft des Arztberufes, die hier aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird: aus der Sicht des Ärztekammerpräsidenten und der eines Ärztlichen Direktors einer Uniklinik, aber auch aus der Sicht zweier berufserfahrener Mediziner.

Die Folge „Gehle trifft … Alex Friedrich“ finden Sie auf dem YouTube-Kanal der ÄKWL:

https://www.youtube.com/watch?v=Uc4YbQCgyS4