Entlassmanagement - Praktische Unterstützung für Patientinnen und Patienten

13. Juni 2022

Um mögliche Versorgungsbrüche in der Behandlung erkrankter und hilfebedürftiger Patientinnen und Patienten zu schließen und somit die Versorgungsqualität insgesamt nachhaltig zu steigern, hat die Landesregierung das in den Jahren 2019 und 2020 entwickelte Projekt „Sektorenübergreifendes Entlassmanagement“ im Rheingau-Taunus-Kreis gefördert und aktiv begleitet.

Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat heute gemeinsam mit den Projektverantwortlichen des St. Josefs-Hospitals-Rheingau (JoHo Rheingau) und des Vereins Gesundheitsnetz Rheingau die Evaluationsergebnisse des Projekts vorgestellt.

Deutliche Verbesserung der Versorgungsqualität
„Die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner haben standardisierte bedarfsgerechte Entlass-Dokumentationen mit einheitlichen Meldewegen im stationären wie ambulanten Bereich eingeführt. Die strukturierte und langfristig angelegte sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Krankenhaus und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Sinne der Patientinnen und Patienten ist wirklich beispielhaft“, freute sich Minister Klose im Rahmen der Vorstellung der Evaluationsergebnisse.

Das neue Entlassmanagement gewährleistet ein planvolles Vorgehen zur Übergabe einer Patientin bzw. eines Patienten aus der akutstationären Versorgung an andere Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer im Nachsorgebereich bzw. der ambulanten Versorgung.

„Seit Beginn des Projekts sehen wir seitens des Gesundheitsnetzes Rheingau bereits eine deutliche Verbesserung der Versorgungsqualität an der Schnittstelle Krankenhaus/ambulante Versorgung“, bilanziert Dr. Matthias Marks, Vorstand des Gesundheitsnetz Rheingau e.V. „Dadurch, dass den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bei einer Krankenhausentlassung alle wesentlichen Informationen bereits vorab mitgeteilt werden, werden Informationsdefizite vermieden und die Versorgung unserer Patienten spürbar verbessert.“

Die heute veröffentlichten Evaluationsergebnisse der an der Auswertung beteiligten European Business School, bestätigen die langfristige Notwendigkeit einer gelungenen sektorenübergreifenden Zusammenarbeit unter Nutzung digitaler Anwendungen. Dabei zeigt sich ganz konkret, dass das Schließen von Informationslücken zu einer effizienteren Versorgung der Patientinnen und Patienten führt und im ganzen Ablauf Strukturverbesserungen mit sich bringt.

Für die Jahre 2021 und 2022 erfolgt nun im nächsten Schritt die Umsetzung eines Folgeprojekts zur Entwicklung eines sektorenübergreifenden Aufnahmemanagements. „Auch dieses Modellvorhaben unterstützt und begleitet das Hessische Ministerium für Soziales und Integration“, so Minister Klose weiter. „Neben der ambulant-stationären Verzahnung in der Region steht auch der Ausblick im Zuge einer weiteren Digitalisierung der Strukturen im Fokus.“

Auch Jens Gabriel, Geschäftsführer des St. Josefs-Hospitals Rheingau gGmbH freut sich über die neuen Möglichkeiten des Projekts: „Der gemeinsame Aufbau unseres sektorübergreifenden Entlassmanagements hat unmittelbar zu einer Stärkung der Gesundheitsversorgung im Rheingau geführt – die daraus entstehende Netzwerkmedizin ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Region. Wir sind sehr stolz darauf, dieses zusammen mit unseren niedergelassenen Kooperationspartnern weiterentwickeln zu dürfen.“

Priv.-Doz. Dr. med. Markus Schubert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin des St. Josefs-Hospitals Rheingau hebt vor allem die Synergieeffekte der neuen Informationsübermittlung hervor: „Die noch engere Verzahnung mit den Mitgliedspraxen des Gesundheitsnetzes Rheingau steigert die Versorgungsqualität unserer Patientinnen und Patienten, reduziert etwaige Informationsverluste und vermeidet unnötige Doppeluntersuchungen im Behandlungsverlauf.“

Dr. med. Michael Rössler, Chefarzt Allgemeine und Unfallchirurgie des St. Josefs-Hospitals Rheingau ergänzt: „Mit dem weiteren Projektausbau zu einem ganzheitlichen Überleitungsmanagement adaptieren wir ein dazugehöriges Aufnahmemanagement und schließen somit den Kreis der Behandlungskette.“

Quelle: soziales.hessen.de
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