NSK

Erste Aufklärungsvideos für Angehörige auf Intensivstationen

7. August 2020

Weil es diese bundesweit noch nicht gab, haben zwei Pflegende des Franziskus-Hospitals kurzerhand selbst Erklärfilme erstellt

Georgsmarienhütte. Ein Aufenthalt auf der Intensivstation ist für Patienten und Angehörige immer eine Ausnahmesituation. Sie fängt für die Angehörigen meistens schon vor den Türen der Intensivstation an. Um ihnen anschaulich zu erläutern, was hinter den Türen geschieht, haben Pflegende des Franziskus-Hospitals Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken nun die Idee gehabt, ihnen dieses über Erklärvideos näherzubringen, die nun im Wartebereich der Intensivstation zu sehen und per Touchscreen zu bedienen sind.

„So etwas gibt es nach unserer Recherche in Deutschland bisher nicht, daher haben wir uns überlegt, selbst Erklärvideos zu produzieren“, sagt Gesundheits- und Krankenpflegerin Diana Heuer aus Osnabrück, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Anita Janzen aus Versmold im Rahmen einer Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege am Niels Stensen Bildungszentrum umgesetzt hat.

„Die Ungewissheit, was sie erwartet, gemischt mit der Sorge um den kranken Angehörigen und dem Bedürfnis nach Nähe zu ihm, kann eine existentielle Bedrohung auslösen“, so die Initiatorinnen. Es ergäben sich oft Situationen, in denen Angehörige gerade beim Erstkontakt eine unvorhersehbare Zeit im Wartebereich verbringen müssten. Hier sollen die Videos nun Abhilfe schaffen.

Die beiden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen verfassten in mehrmonatiger Arbeit ein Konzept und ein Drehbuch. Anschließend wurde einen ganze Tag lang mit professioneller Unterstützung von Marie Katzer im Franziskus-Hospital gefilmt.

Das neue Portal trägt den Titel „Treffpunkt Intensivstation“. Es beleuchtet in sechs einzelnen Sequenzen verschiedene Fragen. Dabei geht es unter anderem um die Orientierung auf der Intensivstation (was als Besucher zu beachten ist), das Anlegen der Schutzbekleidung, aber auch darum, was dem Patienten ins Krankenhaus mitzugeben ist.

„Wir möchten Angehörigen durch unsere Informationsvideos entgegengehen“, so Anita Janzen: „Sie erzeugen Vertrauen und ein Gefühl der individuellen Annäherung.“ Begleitet wurde das Projekt unter anderem von Pflegedirektorin Silke Wiemann und Dipl.-Pflegepädagoge Ansgar Rotert.

Quelle: niels-stensen-kliniken.de
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