MIW

Flächendeckende Einführung tagesklinischer Behandlungen - mein vorläufiges Fazit

30. September 2022

Mit Blick auf die deutschlandweit hochkontrovers geführte Diskussion zur Pressemitteilung aus dem Bundesministerium für Gesundheit zum Thema „Flächendeckende Einführung tagesklinischer Behandlungen“ in Krankenhäusern möchte ich gern meine persönliche Kurzzusammenfassung weitergeben:

  • Krankenhaus-Seite: „richtiger Ansatz“ - vorsichtig optimistisch
  • Krankenkassen-Seite: „stink sauer“ – sehen damit das laufende Ambulantisierungsprojekt „beerdigt“
  • Politik: Wild entschlossen den Vorschlag umzusetzen, allerdings muss der Vorschlag durch den Bundestag und bis 31.12.2022 ist dafür kein Gesetz in Sicht
  • InEK: ist in der Lage „alle laufenden Projekte zur Ambulantisierung rechts zu überholen!“
  • Medizincontrolling: Gefahr der Instrumentalisierung durch den MD (Künftig flächendeckende Prüfungen auf stationäre Übernachtungsnotwendigkeit)

Mein Fazit:

Das Vorhaben wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Art umgesetzt, ggf. jedoch erst zum 01.03.2023 oder noch später. Positive Effekte lassen sich für Kliniken nur dann erzielen, wenn es gelingt, mind. 80% der Patienten an der EINGANGSTÜR dem richtigen Segment (Teilstationär vs. Stationär) zuzuordnen. Einer MD geführten Prüfung aller stationären Abrechnungsfälle auf Ihre stationären Übernachtungsnotwendigkeit muss im Vorfeld Einhalt geboten werden! Das mutmaßliche Erlösrisiko ist hausindividuell zu bestimmen. Ich prognostiziere ca. 3-5% vom Gesamterlös.

Quelle: medinfoweb.de
Render-Time: 0.26389