Für mehr Qualität und weniger Kosten in der Behandlung: Varianz vermeiden - Vier Schritte zur Unterstützung einer evidenzbasierten, nachhaltigen Behandlung

7. Februar 2022

Wie können medizinische Führungskräfte Behandlungsleistungen optimieren und zugleich die entstehenden Kosten im Zaum halten? Den Schlüssel zum Erfolg bietet die Reduktion unerwünschter Unterschiede in der Behandlung an wichtigen Entscheidungspunkten entlang der „Patient Journey“. Sie lässt sich durch die Umsetzung vier zentraler Aspekte erreichen.

Die Art und Weise, wie Entscheider und Behandler in Krankenhäusern die ungerechtfertigte Varianz in der Behandlung angehen, kann die Bestrebungen hinsichtlich Qualität und Kosten unterstützen – oder aber sie behindern. Eine Analyse zeigt, an welchen Entscheidungspunkten entlang der Behandlungskette unerwünschte Varianz am wahrscheinlichsten auftritt. Vor diesem Hintergrund bieten sich mehrere Maßnahmen an, die eine nachhaltige und effektive Behandlung unterstützen.

1. Verhaltensweisen fördern, die zu evidenzbasierten Entscheidungen führen

Ärztinnen und Ärzte stehen ohnehin bereits unter Zeitdruck und einer hohen Arbeitsbelastung. Sich über die neuesten medizinischen Erkenntnisse auf dem Laufenden zu halten, stellt daher für die meisten von ihnen eine signifikante Herausforderung dar: Selbst, wenn sie die Zeit für die Literaturrecherche finden, ist die Literatur komplex, oft schwer zu interpretieren und in der Regel nicht in gebündelter Form verfügbar.

Die klinische Entscheidungsfindung beruht auf einer Reihe von Verhaltensweisen, die sich nur schwer ändern lassen – selbst wenn die Behandlungsteams das Richtige tun wollen. Medizinische Führungskräfte können eine wichtige Rolle spielen, indem sie sich für ein Verhalten der Ärzte einzusetzen, das sich während des gesamten Entscheidungsprozesses an der besten Evidenz sowie an Praxisleitlinien orientiert.

2. Ärztinnen und Ärzten schnell die nötigen Antworten bieten

Kliniker haben im Laufe ihres Arbeitstages häufig Fragen zur Patientenbehandlung. Etwa die Hälfte dieser Fragen wird jedoch nie weiterverfolgt. Selbst eine kleine Zeitersparnis kann hier den Unterschied ausmachen zwischen einer Entscheidung, die auf veraltetem Wissen basiert, und einer Entscheidung, die sich auf neueste Erkenntnisse stützt.

Mit zuverlässigen und umfassenden klinischen Ressourcen lassen sich Behandlungsteams unterstützen, relevante Informationen bündeln und die Vorteile und Risiken einer Entscheidung zusammenfassen. So erhalten Mediziner die Antworten, die sie am Ort der Behandlung benötigen.

3. Zur Zusammenarbeit motivieren, um „Silos“ aufzubrechen

Eine qualitativ hochwertige Behandlung erfordert eine ständige Zusammenarbeit zwischen den Ärztinnen und Ärzten über die medizinischen Disziplinen hinweg. Wenn Entscheidungen stattdessen in Silos getroffen werden, ist es wahrscheinlicher, dass es zu ungerechtfertigter Varianz kommt, die sich auf die Behandlungsergebnisse auswirkt und die Kosten in die Höhe treibt.

Um eine effektivere Behandlung zu gewährleisten, unerwünschte Varianz zu reduzieren und die Kosten einzudämmen, muss die Entscheidungsfindung über das gesamte Behandlungsteam hinweg abgestimmt und koordiniert werden. Dabei sollten alle Mitarbeitenden auf Basis derselben, einzigen Quelle evidenzbasierter klinischer Informationen arbeiten.

4. Engagement für standardisierte Ansätze zur Verringerung ungerechtfertigter Varianz

Die Flut an medizinischen Informationen und Patienten, die ihre Ärzte mit immer komplexeren Erkrankungen aufsuchen, machen es für Kliniker schwierig, die richtige Therapie festzulegen. Sie müssen nicht nur die Erkrankung einer Patientin oder eines Patienten behandeln, sondern auch alle anderen Faktoren berücksichtigen, die mit dem Patientenfall zusammenhängen.

Klinische Pfade können Krankenhäuser dabei unterstützen, Qualitätsmaßnahmen und Richtlinien für häufige Erkrankungen einzuhalten, bei denen die Behandlung oft von den optimalen Behandlungsstandards abweicht. Der Einsatz klinischer Pfade kann Kliniker auf dem Weg über kritische, komplexe Entscheidungspunkte auf der Grundlage der klinischen Merkmale jedes Patientenfalles führen und so zu einer evidenzbasierten Behandlung und zur Reduktion ungerechtfertigter Varianz beitragen.

Weitergehende Informationen über die Verringerung unerwünschter Behandlungsvarianz und die Unterstützung einer nachhaltigen und effektiven Behandlung bietet ein aktuelles eBook: „Unerwünschte Behandlungsvarianz durch klinische Entscheidungsfindung vermeiden“.

Quelle: Common Sense - Gesellschaft für Marketing + Kommunikation mbH
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