MTK

Geriatrische Patienten auf Weltreise im Krankenhaus Bad Soden

22. Dezember 2020

Die Geriatrie-Station im Erdgeschoss des Krankenhauses Bad Soden ist nach neuesten altersmedizinischen Gesichtspunkten umgebaut und neu gestaltet worden. Ziel der Modernisierung war es, optimale moderne Behandlungsmöglichkeiten für die älteren Patienten zu schaffen und die Funktionalität der Räumlichkeiten für die betreuenden Mitarbeiter zu verbessern.

„Unser Ziel ist es, die Kliniken zum demenzfreundlichen Krankenhaus weiterzuentwickeln. Mit dem Umbau und der Kernsanierung der Geriatrie-Station in Bad Soden sind wir auf diesem Weg dank altersgerechter Gestaltung und innovativer Behandlungselemente ein großes Stück weitergekommen“, betont Klinik-Geschäftsführer Stefan Schad.

In den elf Patientenzimmern und Bädern, im Flurbereich, im neugestalteten Patienten-Café sowie im neuen Innenhof wurde ein Farb- und Bilderkonzept umgesetzt, das dem Patienten helfen soll, sich auf der Station schnell und leicht zu orientieren. Das Motto, das sich wie ein roter Faden durch die Stationsgestaltung zieht, lautet „Weltreise“. Jedes Zweibett-Patientenzimmer ist in einer anderen Grundfarbe gehalten und in Beschriftung wie Bebilderung einem Land zugeordnet. Der Patient findet an seiner Zimmertüre wie auch an seinem Bett ein landestypisches Motiv, das sich auch im Patientenbad wiederholt. Die Ländernamen der einzelnen Zimmer findet er auch im Flurbereich auf einer großen Weltkarte wieder, wo er beispielsweise sein Land und dessen Hauptstadt wiederfinden kann. Ein benachbarter Wegweiser kennzeichnet die Entfernung zu den verschiedenen Hauptstädten aber auch zum Aufenthaltsraum („22 Meter“).

Ziele der innenarchitektonischen Gestaltung sind - neben dem raschen Wiedererkennen der Räume – Erinnerungen im Sinne biographischer Arbeit zu wecken, Gespräche zwischen Patient und Behandler zu fördern sowie eine heilungsfördernde Atmosphäre durch warme Farbgestaltung und Bebilderung zu erzielen.

„Die neue Ausstattung der Bad Sodener Station bietet die Möglichkeit die Geriatrische Klinik an beiden Standorten mit dem „Qualitätssiegel Geriatrie“ auszeichnen zu lassen und so die hohe Behandlungsqualität zu dokumentieren“, erläutert die geriatrische Chefärztin, Petra Wagner.

Aus der weiten Welt zurück in die Heimat kehren die Patienten im „Patientencafé“, das mit lokalen Bildmotiven und Mundartsprüche als hessische „gudd Stubb“ im Stil einer Frankfurter Wirtschaft gestaltet ist. Hier können mobile Patienten ihre Mahlzeiten einnehmen. Der Raum bietet die Voraussetzung für Gruppentherapien sowie Möglichkeiten, gemeinsam Filme anzusehen, Musik vom Plattenspieler zu hören oder in der benachbarten offenen Übungsküche unter ergotherapeutischer Anleitung selbst kleine Mahlzeiten oder Gebäck zu zubereiten. Der benachbarte, bisher nicht einbezogene Innenhof wurde zu einer Ruhe-Oase unter dem Motto „Erholung am Meer“ gestaltet und kann in den wärmeren Monaten als Außenbereich genutzt werden.

Zur ergotherapeutischen Behandlung verfügt die Station über ein Übungsbad, in dem Therapeuten mit dem Patienten die tägliche Körperpflege trainieren und diverse Hilfsmittel ausprobieren können. Die Station wurde durch zwei Verbindungsflure mit dem Physiotherapiebereich verbunden, so dass eine funktionelle therapeutische Einheit mit kurzen Wegen entstand. Bei der Gestaltung der Patientenzimmer ist außerdem großer Wert auf die Patientensicherheit gelegt worden. Zur Minimierung der Sturzgefahr kann an jedem Patientenbett bei Bedarf Klingelmatten angeschlossen werden, die per Lichtsignal zu erkennen geben, wenn sturzgefährdete oder desorientierte Patienten alleine das Bett verlassen. Die Badezimmer wurden vergrößert sowie barrierefrei und seniorengerecht ausgestattet.

Neben den Vorzügen für die Patienten bietet die neue Station auch diverse Vorteile für das ärztliche, pflegerische und therapeutische Personal. „Ein wichtiges Ziel des Umbaus war es auch, eine bessere Funktionalität für alle Berufsgruppen zu erreichen. In die Projektplanung flossen daher viele Anregungen und Ideen ein und so entstand ein interdisziplinäres Projekt, mit dem alle nach Fertigstellung sehr zufrieden sind“, hebt die geriatrische Chefärztin Petra Wagner hervor. Die Nebenräume der Station wurden so zusammengefasst, dass ein Besprechungsraum für die täglichen Teamsitzungen und Fortbildungen, möglichst große Lagerkapazität für den Stationsbedarf, ein großer Pflegestützpunkt, zwei neue Arztzimmer und ein Hilfsmittellager entstanden sind. Auch der Pausenraum des Pflegepersonals wurde mit neuer Küchenzeile und gemütlicher Sitzecke neu gestaltet.

Quelle: kliniken-mtk.de
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