Herausforderungen in der Pflege nur mit den Bundesländern lösbar

23. Juni 2022

Zur 95. Gesundheitsministerkonferenz bedankte sich Claudia Moll, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, für die gemeinsamen Kraftanstrengungen im Kampf gegen die Pandemie und bat darum, auch andere, wichtige Themen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Claudia Moll: „Die Pandemie hat uns in den letzten zweieinhalb Jahren viel abverlangt. Sie darf aber nicht weiter die in der Pflege notwendigen Reformen verzögern“.

In ihrem Bericht an die Gesundheitsminister und -senatoren der Bundesländer fordert die Pflegebevollmächtigte Erleichterungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Insbesondere regt sie an, die Zulassung für alltagsentlastende Angebote zu vereinfachen und die mobile sowie die ambulante geriatrische Rehabilitation stärker zu fördern.

 

Einen dringenden Appell richtet die Pflegebevollmächtigte an die Bundesländer, die Investitionskosten der Pflegeeinrichtungen zu übernehmen: „Kommen Sie Ihrer Mitverantwortung für die aktuell hohen Pflegevergütungen und Heimentgelte in der Pflege nach. Gerade in der vollstationären Pflege machen die Investitionskosten ein Viertel der Eigenanteile aus. Wenn alle Bundesländer diese Investitionskosten übernehmen würden, könnten die Pflegebedürftigen Tausende Euro pro Jahr sparen.“

Ebenso fordert sie mit Blick auf den Engpass bei qualifizierten Pflegehilfs- bzw. -assistenzkräften eine Ausbildungsoffensive der Länder, um den Mehrbedarf bei Inkrafttreten der bundeseinheitlichen Personalbemessung in der vollstationären Pflege abdecken zu können. Gleichzeitig muss das Ordnungsrecht und die darin verankerte Fachkraftquote weiterentwickelt werden, so dass eine bedarfsgerechte Personalausstattung nicht durch veraltetes Landesrecht blockiert wird.

Quelle: Pressemeldung – pflegebevollmächtigte.de
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