KBV

KBV-Chef moniert kritiklose Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Leistungen

16. März 2023

„Eine kritiklose Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Leistungen verkennt die Versorgungsrealitäten“, erklärte heute Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Er kritisierte die Aussagen des Ministers im Rahmen des Krankenhausgipfels, die Kliniken stärker für die Ambulantisierung zu öffnen.

„Natürlich brauchen wir die Ambulantisierung. Es werden im internationalen Vergleich viel zu viele Leistungen stationär erbracht, die sich qualitativ besser und wirtschaftlich sinnvoller ambulant in den Praxen leisten lassen. Es ist daher überfällig, viele bisher stationär erbrachte Leistungen zu ambulantisieren. Wenn die Krankenhäuser das dafür qualifizierte Personal haben, können natürlich solche Leistungen ambulant erbracht werden. Politik muss aber vor allem die bereits funktionsfähigen ambulanten Strukturen stärken. Die Praxen stemmen mit jährlich rund 600 Millionen Fällen den Großteil der Patientenversorgung. Vergleicht man das mit den rund 20 Millionen Behandlungsfällen in den Krankenhäusern – und die das System nach Aussagen der Krankenhäuser schon an den Rand des Kollaps´ bringen –, da wird schnell klar, wo auch perspektivisch vor allem Patientenversorgung stattfinden wird“, sagte der KBV‐Chef.

Quelle: kbv.de
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