Klinikum Esslingen trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf gutem Kurs

16. Juli 2024

Jahresdefizit 2023 fällt dank steigender Patientenzahlen mit 8,4 Millionen Euro geringer aus als erwartet

Das Klinikum Esslingen blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Die Anzahl der Patienten steigt weiter an, der Jahresumsatz legt ebenfalls deutlich zu und liegt nun bei 194 Millionen Euro. Jedoch bleibt auch das Klinikum Esslingen nicht von der dramatischen Unterfinanzierung im Krankenhausbereich verschont. „Anders als viele Krankenhäuser landesweit konnten wir das Jahresdefizit 2023 des Klinikums auf 8,4 Millionen Euro begrenzen und liegen damit rund eine Million Euro besser als geplant“, freut sich der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums und Oberbürgermeister der Stadt Esslingen, Matthias Klopfer Der für das Klinikum zuständige Erste Bürgermeister Ingo Rust ergänzt: „Als Träger stehen wir voller Überzeugung hinter unserem Klinikum und gleichen den Jahresfehlbetrag als Stadt aus. Die Krankenhäuser gleichen jedoch mittlerweile Intensivpatienten, die ohne massive finanzielle Zuschüsse nicht mehr lebensfähig sind. Der Bund und die Länder müssen daran dringend etwas ändern.“

Im Jahr 2023 hat das Klinikum Esslingen über 23.000 Patientinnen und Patienten im Klinikum stationär versorgt. Hinzu kamen über 123.000 ambulante Patientenkontakte. Die Fallzahlen sind 2023 in nahezu allen Fachbereichen angestiegen. Im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde die Bettenzahl erweitert. Ein weiterer Ausbau der Behandlungskapazitäten ist beim zuständigen Sozialministerium bereits beantragt.

Prägend war 2023 die Inbetriebnahme des Hauses 0 als erster großer Baustein des Masterplans Bau am Klinikum Esslingen.  Das Gebäude bietet Platz für 150 Betten in modern ausgestatteten Patientenzimmern und wurde dank der Modulbauweise in nur zwölf Monaten errichtet. Es überzeugt mit einer besonders hohen Energie-Effizienz und deckt seinen gesamten Strombedarf über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ab. „Mit dem Umzug von vier Stationen in das neue Gebäude haben wir die Patientenunterbringung deutlich verbessert. Die modernen Zwei-Bett-Zimmer bieten den Komfort, den sich sowohl unsere Patientinnen und Patienten als auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen“, berichtet der Geschäftsführer des Klinikums, Matthias Ziegler.  

Ein weiterer Meilenstein der Weiterentwicklung bildet das im vergangenen Jahr gegründete Thoraxzentrum Südwest. „Gemeinsam mit dem Alb-Fils Klinikum, den Medius Kliniken und den RKH Kliniken bilden wir einen starken Verbund zur gemeinsamen Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen. Diese Verbünde zeigen, dass wir durch Kooperationen gemeinsam noch stärker werden, zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten“, begeistert sich Matthias Ziegler für die beispielhafte Zusammenarbeit von Krankenhäusern aus drei Landkreisen.

Trotz der positiven Entwicklungen verschlechtert sich allerdings auch im Klinikum Esslingen die finanzielle Situation. Die immer weiter steigenden Kosten können die Krankenhäuser nicht mehr über Leistungs- und Erlössteigerungen ausgleichen. Ab 2024 entfallen nun die staatlichen Unterstützungsleistungen für Krankenhäuser. Stattdessen soll die Krankenhaus-Reform die Finanzierung der Krankenhäuser wieder auf eine solide Basis stellen. Diese Reform lässt jedoch weiter auf sich warten, was die Kliniken in eine zunehmend dramatische Finanznot stürzt.

In 2024 hat der Gemeinderat der Stadt Esslingen dem nächsten Schritt des Masterplans Bau, dem Abriss und Neubau von Haus 2, zugestimmt. „Damit schaffen wir in den nächsten Jahren ein hochmodernes Gesundheitszentrum, ermöglichen patientenorientierte und effiziente Prozesse und erhalten die hohe Attraktivität des Klinikums für Patienten und Mitarbeitende. Wir sind in Esslingen auf einem sehr guten Weg in die Zukunft“, freut sich Erster Bürgermeister Rust.

Quelle: klinikum-esslingen.de
Render-Time: -0.362802