Krankenhaus der Zukunft: Integration der digitalen Nahtstelle zwischen Rettungsdienst und Klinikzentrum Westerstede

10. Juni 2022

Laut dem „DigitalRadar“ gehört die Ammerland-Klinik deutschlandweit zu den führenden Kliniken hinsichtlich ihrer Digitalisierung. Mit der digitalen Vernetzung von Rettungsdienst und Notfallzentrum des Klinikzentrums Westerstede nimmt sie nun eine Vorreiterrolle in der Region ein.

Das Notfallzentrum im Klinikzentrum Westerstede wird gemeinsam von Ammerland-Klinik und Bundeswehrkrankenhaus Westerstede betrieben. Der Notfall-Informations- und Dokumentations-Assistent (kurz: NIDA) vernetzt künftig das Notfallzentrum und den Rettungsdienst und trägt somit erheblich zu einer Zeitersparnis bei Notfallpatient*innen und damit zu einer Optimierung in der Patientenversorgung bei.

„Diese digitale Anbindung des Rettungsdienstes an unser Notfallzentrum ist ein weiterer Fortschritt in der Digitalisierung des Klinikzentrums und eines der Projekte, die wir als Ammerland-Klinik im Rahmen der Förderung durch das Krankenhauszukunftsgesetz umsetzen“, berichtet Axel Weber, Hauptgeschäftsführer der Ammerland-Klinik. „Der DigitalRadar, welcher zur Feststellung des Standes der Digitalisierung in allen Kliniken erhoben wurde, bestätigt, dass wir im Vergleich zu anderen Kliniken in Deutschland bereits überdurchschnittlich hohe digitale Standards leben. Beispielsweise findet die medizinische Dokumentation seit vielen Jahren vollständig digital statt.“

Seit dem 18. Mai 2022 befindet sich NIDA nun im Einsatz. „Besonders stolz sind wir darauf, dass es sich um die erste Installation und Vernetzung von Rettungsdienst und Notfallzentrum in der Region Ammerland – Oldenburg – Ostfriesland handelt. Damit tragen wir maßgeblich zur Sicherstellung der digitalen Notfallversorgung bei“, berichtet Dr. Matthias Grüne, Kommandeur und ärztlicher Direktor des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede.

Bereits aus dem Rettungswagen werden über das sogenannte NIDA-Pad u. a. die Daten der eintreffenden Patient*innen sowie eine Verdachtsdiagnose mittels Mobilfunknetz an ein „Cockpit“ im Notfallzentrum übertragen. „Durch diese telemedizinische Voranmeldung können wir bereits vor Eintreffen der Patientin oder des Patienten die notwendigen Maßnahmen zur Übernahme und weiteren Versorgung treffen. Ärzt*innen und Pflegende erhalten zudem Angaben über den Zustand der Patientin oder des Patienten und die bereits durchgeführten Maßnahmen. Auch die ersten Informationen über die Vitaldaten werden übermittelt sowie der Name und die Versicherungsdaten, sodass wir uns anhand der Krankenakte über eventuelle Vorerkrankungen oder Medikamente informieren können. Sogar ein EKG kann im Vorfeld übertragen werden“, erläutert Dr. Tobias Gronow, Oberfeldarzt und stellvertretender ärztlicher Leiter des Notfallzentrums die zahlreichen Vorteile von NIDA.

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass das Rettungsdienstprotokoll und die empfangenen Daten nun lückenlos in das Krankenhaus-Informations-System (KIS) übertragen werden, sodass der Dokumentationsaufwand reduziert wird und die Daten allen an der Behandlung beteiligen Personen direkt digital zur Verfügung stehen. Doch auch der Rettungsdienst profitiert von dieser Anbindung wie Michael Peter, Geschäftsführer des Rettungsdienstes Ammerland berichtet: „Durch die Übergabe aller Informationen direkt in das KIS wird die Sicherheit der Patient*innen weiter erhöht, da ein Verlust von wichtigen Gesundheitsinformationen verhindert wird. Zeitkritische Patienten können zudem ohne Zeitverzögerung der richtigen Behandlungseinrichtung (z.B. CT, HKL, Schockraum) zugeführt werden. Somit wird die ohnehin gute Zusammenarbeit noch weiter verbessert. Insgesamt trägt das System zu einer Vereinfachung der gemeinsamen Abläufe bei und entlastet so unsere Mitarbeitenden von unsinnigen doppelten Arbeiten, z. B. bei der Datenerfassung.“

Bildunterschrift: Freuen sich über die erfolgreiche digitale Anbindung und präsentieren das NIDA-Pad. Von links: Michael Peter, Geschäftsführer Rettungsdienst Ammerland, Dr. Tobias Gronow, Stv. ärztlicher Leiter Notfallzentrum, Theresa Meile, Annika Raddatz, Rettungsdienst Ammerland, und Axel Weber, Hauptgeschäftsführer Ammerland-Klinik.

Quelle: ammerland-klinik.de
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