Krankenhausreform: Patientenorientierung im Fokus

27. Juni 2024

Die Krankenhauslandschaft in Deutschland steht vor großen Herausforderungen und benötigt dringend eine grundlegende Reform. Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern, betont in einer Pressemitteilung die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen, qualitäts- und patientenorientierten Krankenhausstruktur: “Wenn wir diese Ziele aus den Augen verlieren, wird die Versorgung der Menschen nur teurer, aber nicht besser.”

Aktuelle Reformpläne könnten jedoch finanzielle Belastungen für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und ihre Versicherten mit sich bringen. Der geplante Transformationsfonds, Zuschläge und Förderbeträge sowie die Nachfinanzierung von Tariferhöhungen führen zu erheblichen Mehrkosten. Langejürgen warnt: “Der Strukturwandel im Krankenhausbereich ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Kosten dieses Umbauprozesses dürfen nicht einseitig auf die Beitragszahlenden der GKV abgewälzt werden. Bund, Länder und auch die private Krankenversicherung sind mit in der Pflicht.”

Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Prüfung von Krankenhausrechnungen. Geplante Einschränkungen bei dieser Prüfung könnten die GKV zusätzlich finanziell belasten, da die Krankenkassen jährlich fast 100 Milliarden Euro für Krankenhausleistungen überweisen. Langejürgen betont: “Die GKV ist eine Solidargemeinschaft, aber dringend auf eine effektive Kontrolle der Mittelverwendung angewiesen. Es wäre fahrlässig, Leistungsausgaben in dieser Größenordnung weitgehend ungeprüft aus Beitragsmitteln zu finanzieren.”

Deutschlandweit und auch speziell in Bayern sind die strukturellen Herausforderungen enorm. Die kleinteilige Krankenhausstruktur, der Fachkräftemangel und genereller Ressourcenmangel beeinträchtigen die Versorgungsqualität und -effizienz. Fehl- und Überversorgung sind die Folge, auch weil die Zahl der stationären Behandlungen rückläufig ist. In Bayern sank die Bettenauslastung auf durchschnittlich knapp 66 Prozent und wird voraussichtlich das Vor-Corona-Niveau nicht mehr erreichen. Langejürgen erläutert: “Eine wachsende Herausforderung ist der akute Fachkräftemangel in der Pflege. Allein schon deshalb kommen wir an einer Konzentration der knappen Ressourcen nicht vorbei.”

Quelle: verbandsbuero.de
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