Kreiskrankenhaus Frankenberg: Zukunft der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum

8. Februar 2024

Zum dritten Mal hat das Kreiskrankenhaus Frankenberg zu einem Neujahrsempfang eingeladen. Auch in diesem Jahr diente die Veranstaltung dem gemeinsamen Austausch zwischen den niedergelassenen Haus- und Fachärzten aus Frankenberg und Umgebung sowie der Geschäftsführung, den Chefärzten und Sektionsleitern der Kreisklinik.

Menschen in der Region gut versorgen

Erstmals konnte der Termin im Philipp-Soldan-Forum stattfinden. Geladen waren auch der Landrat Jürgen van der Horst und Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß. „Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken“, betont Jürgen van der Horst auch in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Kreiskrankenhauses. „Die ambulante und stationäre Versorgung sollen weiterhin gemeinsam gedacht und weiterentwickelt werden. Dafür möchten wir auch immer im Dialog mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten stehen.“ Nur gemeinsam könne man eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten erreichen. Bürgermeister Rüdiger Heß griff diesen Aspekt in seiner Ansprache gerne auf. In der Gesundheitspolitik würde zu viel diskutiert, ohne konkrete Ergebnisse. „Wir brauchen Dinge, die nach vorne gehen. Mich interessiert in erster Linie nicht, ob ein Patient ambulant oder stationär behandelt wird, sondern dass die Menschen in der Region gut versorgt werden.“

Im Anschluss berichtete auch die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses Margarete Janson über die Zielsetzung im neuen Jahr und darüber hinaus. Aufsichtsrat und Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses seien sich ihrer Verantwortung bewusst, das Kreiskrankenhaus als Notfallstandort in Waldeck Frankenberg zukunftssicher aufzustellen. Eine besondere Herausforderung bestehe dabei in der Personal-Akquise, weshalb man eine Stabstelle für diese wichtige Aufgabe in der Klinik geschaffen habe. Die Ambulantisierung, als wichtiger Wegweiser für die zukünftigen Patientenströme, sei ein wichtiger Kernaspekt der aktuellen Strategie. „Der Patient soll gar nicht merken, wo die Sektorengrenze ist. Für ihn steht die sehr gute medizinische Versorgung im Vordergrund.“

Neues Zentrum: Kleinere Eingriffe ambulant durchführen
Ein bereits umgesetztes Projekt, das Ambulante Operations-Zentrum (AOP), stellten die Leiterin des Belegungsmanagements Sandra Huthwelker und Chefarzt Dr. med. Hannes Gabriel vor. Das Zentrum ermöglicht Patientinnen und Patienten kleinere Eingriffe ambulant behandeln zu lassen und dafür nicht mehr stationär in die Klinik aufgenommen werden zu müssen. Auch die Abläufe im Zentrum wurden so organisiert, dass sie für die Patientinnen und Patienten und auch für das Krankenhaus bestmöglich ineinandergreifen – von der Diagnose über die Voruntersuchungen, den Operationstag selbst bis zur Entlassung. Sandra Huthwelker berichtete, dass sowohl die Patientinnen und Patienten, als auch die Mitarbeitenden sehr zufrieden mit den geschaffenen Strukturen und Prozessen seien. Dr. Gabriel erklärte, dass heutzutage bereits sehr viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden könnten, von denen man das vor wenigen Jahren noch nicht für möglich gehalten habe. Zu verdanken sei dies den Fortschritten in den OP-Techniken, wie der minimalinvasiven Chirurgie, aber auch den modernen Narkosemitteln, die kürzer wirkten und den Patienten weniger beeinträchtigten. Schon zwei bis drei Stunden nach der OP seien die meisten so weit, dass sie nach Hause entlassen werden könnten. Hinzu komme, dass die wohnortnahe Versorgung zudem die Organisation der Termine für begleitende Angehörige erleichtere.

KKH bietet Adipositas-Chirurgie an
Einen weiteren Fachvortrag hielt der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Dr. med. Arkadiy Radzikhovskiy zu seinem Spezialgebiet Adipositas-Chirurgie. Das Kreiskrankenhaus Frankenberg ist einer der wenigen Anbieter in der Region, welches diese Operationen durchführt - eingebettet in ein ganzheitliches Konzept. Zunächst erklärte Dr. Radzikhovskiy, welche Patienten für eine Operation in Frage kommen, denn nur Patienten mit einem Body-Mass-Index ab 35 oder solche mit schweren Begleiterkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2 erhalten die Empfehlung zu einer Operation. Er verglich die konservativen Therapieformen wie bestimmte Medikamente, Diäten und Verhaltenstherapie mit der operativen Behandlung der Adipositas. Danach referierte er zu den unterschiedlichen Operationsmethoden wie Schlauchmagen, Magen-Bypass und dem Einsetzen von Bändern. Dr. Radzikhovskiy stellte auch seine Mitarbeitenden vor, denn das interdisziplinäre Team des Adipositas-Zentrums nimmt sowohl in der Vorbereitung der Patienten als auch in der (lebenslangen) Nachsorge eine wichtige Position ein.

An die informativen Vorträge schloss sich ein offener Austausch an, den die Teilnehmer des Neujahrsempfangs gerne nutzten, um sich über die Zukunft der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum auszutauschen.

Quelle: krankenhaus-frankenberg.de
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