Künstliche Intelligenz am Evangelischen Klinikum Köln Weyertal

5. April 2022

Das Evangelische Klinikum Köln Weyertal (EVK) nutzt als eine der ersten Kliniken in der neu gestalteten Endoskopie-Abteilung die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) und setzt damit neue Maßstäbe in der Erkennung von Darmkrebs und dessen Vorstufen.

Im EVK werden jährlich rund 1.200 Darmspiegelungen durchgeführt. Die Gastroenterologie ist mit den modernsten zurzeit erhältlichen Geräten ausgestattet und steht unter der Leitung von Patricia Faßbender, Chefärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie I. Seit einigen Monaten wird hier die Künstliche Intelligenz ergänzend eingesetzt.

Die intelligente Software CAD EYE™ der Firma Fujifilm analysiert während der Darmspiegelung die Live-Videobilder und markiert verdächtige Stellen in der Darmwand auf dem Monitor mit einem grünen Rechteck. Damit unterstützt das System die Spezialisten. Mehr als 400 Personen wurden so bereits erfolgreich untersucht. Studien zeigen, dass Ärztinnen und Ärzte etwa 10 Prozent mehr Krebsvorstufen und 15 Prozent mehr Veränderungen an der Darmschleimhaut diagnostizieren als ohne KI-Unterstützung. 

Die Wissenschaft dahinter ist bahnbrechend. Auch wenn moderne KI-Systeme das menschliche Denk- und Einfühlungsvermögen nicht ersetzen können, sind sie in jedem Fall eine wertvolle Unterstützung. „Während wir Ärzte auf einen Punkt im Bild fokussiert sind, hat die Künstliche Intelligenz immer das gesamte Bild im Blick und erkennt Dinge, die selbst geübte Mediziner übersehen könnten. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und eine hilfreiche Ergänzung. Mit Unterstützung der Künstlichen Intelligenz können wir unseren Patientinnen und Patienten eine noch effektivere Diagnostik bei der Darmspiegelung bieten“, so Faßbender.

Bei der Darmspiegelung können Darmpolypen erkannt und gleichzeitig endoskopisch entfernt werden. Wenn ein bösartiger Darmtumor nachgewiesen wird, erfolgt eine individuell abgestimmte Behandlung, bei der die Fachrichtungen Gastroenterologie, Onkologie und Viszeralchirurgie zusammenarbeiten. „Uns ist es wichtig, regelmäßig über den Tellerrand des eigenen Fachgebietes zu schauen, um den Patienten als Ganzes zu betrachten und ihm die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen“, sagt die Chefärztin.

Quelle: openpr.de
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