Neuer Interventions-Simulator in der Neuroradiologie

21. Mai 2021

Innovatives Ausbildungskonzept am Universitätsklinikum Bonn gestartet

In der Klinik für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) gibt es einen neuen Interventions-Simulator. Assistenz- und Fachärztinnen und -ärzte am UKB können damit zukünftig neue oder komplexe minimal-invasive neuroradiologische Eingriffe risikofrei erproben.

Ein ausgiebiges Training am Flugsimulator ist als fester Bestandteil der Piloten-Ausbildung nicht mehr wegzudenken, bevor das Fliegen im realen Cockpit und damit das Übernehmen von Verantwortung für zahlreiche Passagiere beginnt. In der ärztlichen Ausbildung ist die Übung am Interventions-Simulator vor einem realen neuroradiologischen Eingriff an Patientinnen und Patienten mindestens genauso wichtig, bislang aber in der Ausbildung noch zu wenig beachtet. Am Universitätsklinikum Bonn (UKB) gibt es in der Klinik für Interventionelle und Diagnostische Neuroradiologie deswegen neuerdings einen sogenannten Neurointerventionssimulator. Katheterbasierte minimal-invasive Eingriffe wie z.B. die Behandlung von Aneurysmen der Gehirnarterien oder die Rekanalisation von akuten Gefäßverschlüssen beim Schlaganfall können mit dem Simulator sehr realitätsnah abgebildet werden. „Diese neue Errungenschaft bedeutet einen großen Schritt für die interventionelle Ausbildung des neuroradiologischen Nachwuchses am UKB“, so Prof. Alexander Radbruch, Direktor der Klinik für Neuroradiologie, am UKB. Insbesondere der Bedarf an exzellent geschulten Spezialistinnen und Spezialisten in der interventionellen Schlaganfallbehandlung sei extrem gestiegen, betont Prof. Radbruch. Daher sei es wichtig, dass angehende Radiologinnen und Radiologen bereits während der Facharztausbildung Fertigkeiten in der Neurointervention erwerben.

Der Simulator wird deswegen ab sofort in die praktische Facharztausbildung am UKB integriert. „Außerdem sollen Assistenzärztinnen und -ärzte zukünftig vor dem Beginn einer Angio-Rotation (radiologische Darstellung von Blutgefäßen nach der Einspritzung von Kontrastmitteln) am Simulator geprüft werden“, betont die Leiterin der Intervention der Neuroradiologie, Prof. Dr. Franziska Dorn. „So können Qualitätsstandards eintrainiert werden, bevor überhaupt jemals ein Patient behandelt wurde.“

„Das UKB kann hier seine Spitzenposition im Bereich innovativer Ausbildungsmethoden weiter ausbauen. Dies wird einer optimalen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten weiter zugutekommen“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB. Auch in der Lehre der Medizinstudierenden bedeutet das Training am Simulator einen großen Fortschritt. „Wir arbeiten stetig daran, unseren Nachwuchs-Ärztinnen und -Ärzten in Bonn die besten Möglichkeiten zu bieten. Bereits im Studium können an dem neuen Simulator erste praktische Erfahrungen gesammelt werden, die ohne die Möglichkeiten der neuen Technik undenkbar wären“, so Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät in Bonn.

Quelle: ukbonn.de
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