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Orthopäden kritisieren: Zu viele überflüssige Operationen in Deutschland
Deutsche Orthopäden warnen vor zu vielen Operationen und fordern eine Stärkung konservativer Behandlungsmethoden.
Auf der internationalen Leitmesse OTWorld in Leipzig wurde der deutschen Orthopädie ein alarmierendes Zeugnis ausgestellt: Zu häufig wird operiert, ohne die konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausreichend zu nutzen. Laut Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), begünstigt das derzeitige Vergütungssystem Eingriffe und hat zur Entstehung so genannter Hüftfabriken" geführt, die vor allem auf Operationen ausgerichtet sind. Das 2003 eingeführte Fallpauschalensystem begünstigt Kliniken, die viele Operationen durchführen, weil sie damit mehr Geld verdienen. Reuter kritisiert, dass der Wettbewerb unter den Kliniken dazu führe, dass konservative Behandlungsansätze vernachlässigt würden, obwohl sie in vielen Fällen ebenso wirksam und für die Patienten weniger belastend sein könnten. Der Ruf nach einer Reform des Abrechnungssystems wird lauter, um eine ausgewogenere medizinische Versorgung zu gewährleisten und nicht-operative Therapien wieder stärker in den Vordergrund zu rücken...