Picker Institut bietet Werkzeuge zur Erhebung der Patientenzufriedenheit

5. März 2012

Prof. Dr. Hetzer fordert partnerschaftlichen Umgang mit Patienten

Frühchensterben entfacht Debatte über Hygienemassnahmen und Wahrnehmung von Patienteninteressen

Hamburg, 2. März 2012 – Erneut sind hochresistente Keime in deutschen Krankenhäusern für Frühchensterben verantwortlich. Alle Bemühungen, die Quelle der Infektion zu finden, bleiben fruchtlos. Immer lauter werden Expertenstimmen, die auf bedenkliche Hygienezustände in deutschen Krankenhäusern hinweisen und darin eine der Hauptursachen des Übels sehen. Die Medien sind voll von negativen Schlagzeilen, bekannte TV Talk-Sendung fragt, ob Patienten in Krankenhäusern sicher sind und titelt: Eingeliefert – Ausgeliefert?

In der Sendung diskutierten namhafte Experten, u.a. Prof. Hetzer, Leiter des Herzzentrums Berlin, Prof. Lauterbach und Jens Spahn, gesundheitspolitische Sprecher ihrer Fraktionen und Dörte Elss, Juristin für Patientenrechte, nicht nur über mangelnde Hygiene sondern auch über mangelnde Wahrnehmung von Patienteninteressen, Patientensicherheit und Patientensouveränität. Prof. Hetzer wies darauf hin, dass Deutschland weit hinter anderen westlichen Gesundheitssystemen herhinkt, wenn es um das Patient-Arzt-Verhältnis auf Augenhöhe oder die Einbeziehung des Patienten in seine Behandlung geht.

Nach wie vor hat Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, niemand würde das ernsthaft bestreiten wollen. Doch dieses System ist dabei, durch Ignoranz UND nicht vorhandene Transparenz das Vertrauen ihrer Kunden, also der Patienten, auf’s Spiel zu setzen.

Patientenzentrierte Gesundheitsversorgung
Patienten fühlen sich oft ohnmächtig und ausgeliefert. Als gemeinnützige Einrichtung arbeitet das Picker Institut an der Verbesserung der Gesundheitsversorgung aus Sicht der Patienten. Während „patients experience“ in vielen entwickelten westlichen Gesundheitssystemen längst etabliert ist, ist die Wahrnehmung der Bedürfnisse des Patienten als Mensch im deutschen Gesundheitssystem  schwach ausgeprägt. „Unser Ziel ist es, die patientenzentrierte Versorgung zu stärken und die Souveränität der Patienten im Behandlungsprozess zu fördern“ so Maria Nadj-Kittler.  „Das ist nicht nur ein menschliches Bedürfnis – jeder von uns ist irgendwann auch Patient – sondern ein Qualitätsmerkmal, mit dem sich Leistungserbringer vom Wettbewerb differenzieren können“ fügt Maria Nadj-Kittler hinzu.

Aktive Mitgestaltung
Die Ära der klassischen Arzt-Patient Beziehung ist Vergangenheit, das Rollenverständnis hat sich dramatisch verändert. Die Zukunft gehört  informierten und mündigen Bürgern, die ihre Gesundheit aktiv gestalten, als Patient mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen und vor allem respektiert werden wollen.
Im Leitbild vieler  Einrichtungen findet sich zwar der Hinweis „Der Patient ist im Fokus unseres Tuns“, doch im Patientenalltag ist wenig davon zu spüren.   
Das Picker Institut will aktiv daran mitwirken, das Selbstverständnis des zufriedenen Patienten und Kunden systemisch zu etablieren und  dadurch der Stimme des Patienten Ausdruck zu verleihen.

 

Quelle: Picker Institut
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