Spatenstich für Klinikneubau in Offenburg

12. Juli 2024

Die Umsetzung der Agenda „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“ für eine auch in Zukunft erstklassige, stationäre Gesundheitsversorgung im Ortenaukreis geht in großen Schritten voran. Gemeinsam mit Gesundheitsminister Manne Lucha haben heute Landrat Frank Scherer, Oberbürgermeister Marco Steffens, Vorstandsvorsitzender Christian Keller sowie zahlreiche Gäste aus der Kreispolitik, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung Offenburg, dem Ortenau Klinikum sowie weitere Projektbeteiligte mit einem symbolischen Spatenstich den Baubeginn für das neue Ortenau Klinikum und den künftigen Klinikcampus in Offenburg gefeiert.

In den nächsten sechs Jahren wird auf dem rund 20 Hektar großen Gelände am Standort „Holderstock“ eine Klinik der höchsten Versorgungsstufe und ein Klinikcampus als Herzstück des Ortenau Klinikums entstehen.

In seinem Grußwort betonte Gesundheitsminister Manne Lucha: „Mit dem Klinikneubau in Offenburg wird eine hochmoderne, leistungsfähige klinische Infrastruktur geschaffen. Die Klinik gewährleistet Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau. Ich begrüße die begonnene Umsetzung der Klinik-Agenda 2030. Sie stellt die Weichen für eine gesicherte Versorgung der Menschen. Der Ortenaukreis und das Ortenau Klinikum können bei anstehenden Krankenhausbaumaßnahmen künftig auf weitere Unterstützung durch das Land vertrauen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.

„Dieser Spatenstich ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Ortenauer Weg Agenda 2030“, freute sich Landrat Frank Scherer bei der Begrüßung der Gäste. „Mit dem Klinikneubau in Offenburg, dem bereits begonnenen Klinikneubau in Achern und dem in der Planung befindlichen Klinikneubau in Lahr werden wir in wenigen Jahren in der Ortenau über eine hochmoderne, leistungsfähige klinische Infrastruktur verfügen, die eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau gewährleistet. Die Kreispolitik hält Wort, nach nur rund sechs Jahren nach unserem Grundsatzbeschluss stechen wir den Spaten für dieses größte Klinikprojekt – das ist Ortenau-Geschwindigkeit“, dankte Scherer dem Kreistag und allen an den vorbereitenden Planungen Beteiligten. „Angesichts der raschen Veränderungen im Gesundheitssektor zeugt unser Zukunftskonzept mit der Errichtung von Klinikneubauten in Achern, Lahr und Offenburg sowie Zentren für Gesundheit an allen ehemaligen Klinikstandorten von großer kreispolitischer Weitsicht. Ich bin dem Land und namentlich Minister Manne Lucha sehr dankbar, dass er uns bei unserer Agenda 2030 seit Beginn mit voller Kraft unterstützt“.

„Mit dem Klinikneubau hier in Offenburg schärfen wir das Profil unserer Stadt als attraktives Oberzentrum für den Ortenaukreis und darüber hinaus. Noch wichtiger ist, dass das Klinikum einen entscheidenden Beitrag zu einer zukunftsweisenden Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region leisten wird“, erklärte Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens. „Wir freuen uns sehr, dass mit dem Spatenstich die Umsetzung dieses Großprojekts jetzt Gestalt annimmt. Von dieser Investition werden noch künftige Generationen profitieren.“

Auch Vorstandsvorsitzender Christian Keller unterstrich die Bedeutung des Klinikneubaus in Offenburg: „Ab 2030 wird die Ortenau zu den Regionen in Deutschland zählen, die die modernsten Klinikstrukturen haben.“ Damit sichere das Ortenau Klinikum nicht nur die Patientenversorgung auf höchstem Niveau, sondern schaffe als attraktiver Arbeitgeber auch moderne Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte. „Wir haben ein neues Medizinkonzept für die kommenden Jahre ausgearbeitet und investieren schon jetzt kräftig in die Personalentwicklung, um junge Ärzte und Pflegekräfte auf Führungsaufgeben in der neuen Struktur vorzubereiten“, betonte Keller.

Das neue Ortenau Klinikum am Standort Offenburg ist das größte Bauprojekt innerhalb der Zukunftsplanungen von Kreis und Ortenau Klinikum und wird als Maximalversorger 724 stationäre Betten sowie tagesklinische Angebote umfassen. In dem modernen, kompakten und klar strukturierten Klinikneubau werden nach der Inbetriebnahme im Jahr 2030 über 200.000 vollstationäre, tagesklinische und ambulante Patienten pro Jahr versorgt. Als Maximalversorger wird das neue Ortenau Klinikum Offenburg durch seine Vielzahl an Fachabteilungen breit aufgestellt sein und die bestmögliche Patientenversorgung unter einem Dach bieten. Die zentrale Notaufnahme wird gemäß den Anforderungen als überregionales Traumazentrum geplant. Die Fachabteilung der Neurologie bildet zusammen mit der Stroke-Unit-Einheit ein Schlaganfallzentrum, in dem alle Patienten sowohl diagnostisch als auch intensivmedizinisch optimal betreut werden. Den weiteren in Offenburg angesiedelten Zentren wie beispielsweise dem Brustzentrum, Darmzentrum, Viszeralonkologischen Zentrum, Prostatakarzinomzentrum, Shunt-Zentrum, Mutter-Kind-Zentrum und Gefäßzentrum werden räumlich beste Voraussetzungen zu einer optimalen Patientenversorgung zur Verfügung stehen.

Auch energetisch wird das Großprojekt deutliche Vorteile bringen. So hat der Kreistag für den Klinikneubau die Anwendung des höchsten Gebäudeeffizienzstandards "BEG 40" beschlossen. Der Klinikneubau in Offenburg sowie Nebengebäude auf dem Klinikcampus werden mit Fernwärme versorgt werden. Durch die Einsparung beim Energieverbrauch und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes leistet das Ortenau Klinikum einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.

Mit dem Spatenstich gibt es nicht nur grünes Licht für den eigentlichen Klinikneubau, sondern auch für ein Multi-User-Zentrum (MUZ), ein Funktionsgebäude und ein Verwaltungsgebäude für die Zentrale Klinikverwaltung auf dem Klinikcampus. Das MUZ ist ein hochmodernes Logistikzentrum, welches direkt angrenzend an den Klinikneubau Offenburg errichtet werden soll. Diese Einrichtung wird zukünftig für alle Standorte des Ortenau Klinikums die Speiseaufbereitung übernehmen. Darüber hinaus zentralisiert das MUZ Bereiche wie die Arzneimittelversorgung, die Sterilgutversorgung oder die Wertstofftrennung und Abfallversorgung und schafft so Flächen- und Prozesssynergien. Eine Vorhaltung dieser Bereiche an jedem Standort ist damit nicht mehr notwendig. Der Standort Offenburg eignet sich als zugleich größte und zentral gelegene Betriebsstelle am besten für die Etablierung der zentralen, hochtechnologischen Logistikstrukturen.

Im Funktionsgebäude sind die Strahlentherapie, die Nuklearmedizin mit PET-CT und das Labor (Großraumlabor und Mikrobiologie) untergebracht. Auch diese beiden Gebäude werden mit dem energetischen Standard eines Effizienzgebäudes 40 errichtet. Darüber hinaus wird der Klinikcampus weitere gesundheitsrelevante Dienstleistungen wie ein Ärztehaus, eine Pflegeschule, Personalwohnheime, einen Betriebskindergarten, ein Gebäude für ambulante Reha und ein Parkhaus entstehen.

Die Gesamtinvestition für das Klinikgebäude, das MUZ, den Funktionsbau und das Verwaltungsgebäude beträgt rund 615 Millionen Euro. Der Ortenaukreis und das Ortenau Klinikum gehen davon aus, dass das Land Baden-Württemberg 60 Prozent der Kosten im Rahmen seiner Krankenhausfinanzierung übernimmt.

Die aktuelle Zeitplanung sieht vor, dass im Herbst dieses Jahres mit ersten baulichen Maßnahmen am MUZ begonnen und direkt im Anschluss der Spezialtiefbau für die Baugrube des MUZ und des Wirtschaftshofes folgt. Voraussichtlich Anfang 2025 werden erste bauliche Maßnahmen für das Klinikgebäude starten. Und Ende 2026 mit dem Bau des Funktionsgebäudes begonnen. Für beide Gebäude ist eine Inbetriebnahme im 1. Quartal 2030 geplant.

Quelle: ortenau-klinikum.de
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