St. Willibrord-Spital Emmerich beantragt Insolvenzverfahren

28. Mai 2024

Die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH, ein Konzernunternehmen der pro homine-Gruppe, welches Trägerin des St. Willibrord-Spitals in Emmerich ist, hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht in Kleve gestellt. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Leistungs- und Erlössituation des St. Willibrord-Spitals in Emmerich sah sich die Geschäftsführung gezwungen, den Insolvenzantrag zu stellen. Die Erlöse aus Leistungen des Krankenhauses sind trotz eines außerordentlichen Engagements aller Mitarbeitenden im Jahr 2024 weiter rückläufig bei gleichzeitig steigenden Kosten.

Das ist ein schwerer Schlag für die 543 Mitarbeitenden sowie 46 Auszubildenden und für uns alle ein bitterer Tag im St. Willibrord-Spital. Aber die dramatische Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation aufgrund rückläufiger Patientenzahlen, insbesondere während der letzten beiden Monate, lässt uns keine Wahl", so Karl-Ferdinand von Fürstenberg, Geschäftsführer der pro homine. Zu diesem Verbund gehört das St. Willibrord-Spital seit 2003, dem Gründungsjahr der pro homine.

Das Insolvenzverfahren beschränkt sich ausschließlich auf die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH. Weitere Gesellschaften und Einrichtungen der pro homine-Gruppe sind nicht betroffen.Alternativen außerhalb eines Insolvenzverfahrens waren kurzfristig nicht realisierbar. Insbesondere die Vorschläge des Bundes zur Gesundheitsreform sind heute noch zu wenig konkret, als dass sich daraus bereits jetzt eine positive Perspektive für die Zukunft belastbar ableiten ließe. Der Bund ist nicht bereit, die Inflationseffekte in den Kliniken auszugleichen, obwohl er die aktuelle Defizitkrise der Krankenhäuser ausdrücklich anerkennt.

Der Betrieb des Krankenhauses in Emmerich wird unverändert weitergeführt. Das Gericht hat einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, welcher den Betrieb des Krankenhauses im Insolvenzverfahren steuern wird.

Die pro homine-Gruppe betreibt insgesamt zwei Krankenhäuser, neun Altenhilfeeinrichtungen sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum mit acht Kassenärztlichen Sitzen sowie ein Gesundheitszentrum. Insgesamt sind mehr als 3.000 Menschen in der Gruppe beschäftigt.

Quelle: prohomine.de
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