Stellv CDU-Bundesvorsitzende: Kliniken dürfen durch Corona-Krise nicht in Schieflage geraten

Silvia Breher setzt sich für Kliniken im ländlichen Raum ein – „Schwer nachvollziehbar, warum zugesagte Bonuszahlung für Pflegkräfte nun nicht mehr für Krankenhauspflegende gelten“

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise wurden Krankenhausmitarbeiter von Politik und Öffentlichkeit als systemrelevante Helden gelobt. Jetzt scheint in der Politik vieles vergessen. Bei einem Besuch im Dammer Krankenhaus St. Elisabeth sagte Silvia Breher (CDU-Bundestagsmitglied und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende), dass es nur schwer nachvollziehbar sei, warum zum Beispiel die zugesagte Bonuszahlung für Pflegkräfte nun scheinbar nicht mehr für Krankenhauspflegende (außer in Schleswig-Holstein) gelte, sondern nur für Pflegende in Heimen.

Doch das war nur einer der Kritikpunkte: „Es darf nicht sein, dass Krankenhäuser durch die Corona-Krise in eine Schieflage geraten“, so Silvia Breher: „Sie haben sich während der Pandemie als tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung erwiesen und riesige Anstrengungen unternommen, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.“ Man dürfe sie jetzt nicht im Regen stehen lassen, sagte die Abgeordnete, die dabei besonders die kleineren Krankenhäuser und Versorgung im ländlichen Raum im Blick habe.

Doch genau das trete nun ein, erläuterte Ralf Grieshop, Geschäftsführer des Dammer Krankenhauses. Die Probleme von vor der Corona-Krise in einem unterfinanzierten Krankenhaussystem würden nun noch durch die Auswirkungen der Krise maximiert.

Grieshop zeigte auf: Es seien von der Politik Ausgleichszahlungen versprochen worden, die fielen allerdings für Damme und nach Rücksprache mit dem Krankenhaus Vechta auch dort deutlich zu niedrig aus.

„Wir werden nicht wie zum Beispiel große private Häuser einfach verdiente Mitarbeiter reduzieren oder in Kurzarbeit schicken“, betonte Grieshop. Das ginge auch deshalb nicht, weil die Politik verlange, sich für eine zweite Corona-Welle bereitzuhalten

Insgesamt erführen die Krankenhäuser im Landkreis Vechta durch die Corona-Krise Liquiditätsverluste in zweistelliger Millionenhöhe, erläuterte Grieshop. Sie hätten deshalb gemeinsam beim Landkreis Vechta ein Bürgschaft erbeten. Die Häuser seien per Gesetz verpflichtet worden, Bettenkapazitäten für eine zweite Corona-Welle freizuhalten und könnten somit nicht wie gewohnt in die Vollauslastung gehen.   

Silvia Breher sagte zu, sich für das Dammer Krankenhaus und die Kliniken im ländlichen Raum in Berlin einsetzen zu wollen. Sie lobte das hohe Engagement aller Mitarbeiter und war auch beeindruckt von der tollen Idee, Medizinstudierende als „Corona-Fighter“ einzusetzen. Ein T-Shirt aus dieser Aktion hatte Chefarzt Dr. Bert Mierke eigens für sie reserviert und übergab es der Politikerin freudestrahlend.

Quelle: krankenhaus-damme.de
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