SANA

Trotz Pandemie: Transformation zum integrierten Gesundheitsdienstleister geht erfolgreich weiter

14. April 2022

Trotz eines schwierigen Marktumfelds hat die Sana Kliniken AG die Transformation zum integrierten Gesundheitsdienstleister 2021 erfolgreich vorangetrieben.

„Die Bewältigung der Corona-Pandemie und die Versorgung der Patienten in unseren Kliniken hat uns im vergangenen Jahr wiederum extrem beansprucht. Unsere Kliniken hatten erhebliche pandemiebedingte Erlöseinbußen zu verkraften, die durch die staatlichen Rettungsschirme teilweise kompensiert worden sind. Trotzdem konnten wir die Weiterentwicklung des Konzerns forcieren und in allen Geschäftsbereichen zulegen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Thomas Lemke. 

Drittel des Überschusses durch neue Geschäftsfelder – Tendenz steigend 

In 2021 stieg der Umsatz der Sana Kliniken AG pandemiebedingt leicht auf 3,0 Mrd. Euro nach 2,9 Mrd. Euro im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss hat sich im Vorjahresvergleich mit 67,1 Mio. Euro um rund zwölf Prozent (2020: 59,8 Mio. Euro) erhöht. Dabei entfällt inzwischen mehr als ein Drittel des Konzernüberschusses auf neue Geschäftsfelder. „Unserem Ziel nach einem ausgewogenen Ertragsverhältnis zwischen Serviceangeboten für Geschäftskunden, ambulanter Versorgung und der klassischen stationären Versorgung kommen wir damit immer näher“, zeigt sich Irmgard Wübbeling, Finanzvorstand (CFO), über den Ertragsmix zufrieden. „Alles, was wir als Gesundheitsunternehmen für das Gesundheitswesen erbringen, bleibt am Ende auch im Gesundheitssystem! Das macht uns einzigartig“, so Irmgard Wübbeling weiter. Dies gelte im Übrigen auch für die Verzinsung des Eigenkapitals, das die privaten Krankenversicherungen als Anteilseigner zur Verfügung stellen. Dieses
werde indirekt wieder zur Finanzierung von Gesundheitsleistungen als auch zur Beitragsstabilität für die Versicherten verwendet.

Angesichts des schon länger andauernden Trends stagnierender Fallzahlen in den Krankenhäusern, sich massiv ändernder Anforderungen von Patienten, digitaler Perspektiven und zunehmender regulatorischer Eingriffe hatte der Gesundheitskonzern den Umbau des Unternehmens frühzeitig im Jahre 2017 eingeleitet. „Wir wollen in den kommenden Jahren mit analogen und digitalen Angeboten zum führenden Gesundheitsdienstleister
für Privatpersonen und Unternehmen im deutschsprachigen Raum werden.“ Über den Kernbereich mit Kliniken und wachsenden ambulanten Versorgungsstrukturen hinaus hat die Sana Gruppe weitere Angebote für die steigenden Bedarfe von Patienten nach ganzheitlicher Versorgung etabliert. So zum Beispiel im Bereich der Präventionsleistungen für Unternehmen und deren Mitarbeiter und bei Heil- und Hilfsmitteln mit eigenen Sanitätshäusern. Inzwischen unterstützt Sana Großunternehmen wie die Otto Group oder Coca-Cola bei gesundheitlichen Vorsorgeangeboten.
Aufgrund gestiegener Nachfrage bei Krankenhausservices hat Sana diverse Angebote für externe Gesundheitseinrichtungen entwickelt. So wächst der Einkaufsverbund SEL im Kernmarkt Deutschland weiter und expandiert in der Schweiz. Der Medizintechnik-Spezialist Sana Klinik Service sicherte sich einen Großauftrag der Berliner Charité.

Trend zur Ambulantisierung ungebrochen 

Die Zahl der Patienten erhöhte sich 2021 auf rund 2,0 Millionen (2020: 1,8 Millionen) in den über 120 ambulanten und (akut-)stationären Krankenhäusern und medizinischen Gesundheitszentren der Sana Kliniken. Dabei setzte sich der Trend der Vorjahre bei den medizinischen Leistungen fort. Die Zahl der stationären Behandlungsfälle ging im Vergleich zum Vorjahr pandemiebedingt leicht zurück (452.651 nach 459.230), reduzierte sich jedoch um 15 Prozent gegenüber 2019. Die Schwere der stationär behandelten Fälle ist jedoch gestiegen. Ein Teil ist dabei auf die über 15.000 Corona-Patienten zurückzuführen, die allein 2021 in Sana Kliniken versorgt wurden. Ein Viertel davon lag auf Intensivstation. Immer öfter werden Patienten in den Sana Kliniken inzwischen ambulant versorgt. Brach diese Quote in 2020 durch den Ausbruch der Corona-Krise auf 1,38 Millionen Fälle ein, stieg sie in 2021 wieder auf 1,52 Millionen.

Aktive Rolle beim Umbau stationärer Versorgungsstrukturen

Im Kontext sich ändernder politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen betrieb Sana auch 2021 eine aktive Portfoliopolitik. Um regional zukunftsfähige Versorgungsstrukturen zu schaffen, initiierte Sana gemeinsam mit Partnern Trägerwechsel. Beispielhaft sind die Kliniken in Ostholstein und die Rehabilitationsklinik in Ulm genannt. Mit den Kliniken Niederlausitz kam ein großer Regelversorger neu hinzu, der bestens in die vorhandenen Sana Krankenhausstrukturen im südlichen Brandenburg und Sachsen passt. „Wir werden künftig insbesondere in Ergänzungen zu vorhandenen Strukturen investieren. Im Fokus stehen medizinische Cluster, die sich in ihren jeweiligen Angeboten ergänzen und in Summe stärken“, betont Thomas Lemke und zeigt sich offen für eine Zusammenarbeit mit weiteren Krankenhaus-Trägern. Früchte trägt dieser partnerschaftliche Ansatz noch an anderer Stelle: inzwischen ist Sana führend bei Management-Verträgen für andere Krankenhäuser. Von der Beratung, über die Nutzung ausgewählter Dienstleistungen im Krankenhausalltag bis zur Übernahme des Managements einer Klinik nutzen neun Klinikverbünde mit 25 Standorten diese in der Branche einzigartige Kombination von Dienstleistungen. Externe Kliniken profitieren dabei etwa im Einkauf, in der Medizintechnik oder in Medizin und Pflege von der Expertise eines großen Krankenhauskonzerns wie Sana. Die bestehenden Eigentumsverhältnisse der jeweiligen Klinik bleiben bei dieser Art der Zusammenarbeit im Vergleich zu einer Veräußerung unberührt. Jüngste Mitglieder in dieser Gruppe sind die von neuen Trägern übernommenen Kliniken in Nürnberg und Ulm, für die Sana weiter das Management übernimmt, sowie die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, die seit Jahresbeginn auf diesen Service setzen.

SEL stärkt Schweiz-Präsenz – SKS gewinnt Großauftrag der Charité

Ebenfalls expansiv sind die beiden auf Firmenkunden ausgerichteten Bereiche Sana Einkauf & Logistik (SEL) und Sana Klinik Service (SKS) unterwegs. Nachdem die SEL in den Vorjahren einige Kunden in der Schweiz gewinnen konnte, bereitet die Sana Gruppe den nächsten Schritt mit einer eigenen SEL-Niederlassung und eidgenössischen Kollegen vor Ort vor. Künftig können neben den bisherigen 23 Kliniken mit 3.200 Betten noch weitere Einrichtungen in der Schweiz von den Einkaufsvorteilen des größten Klinik-Einkaufverbundes im deutschsprachigen Raum profitieren. Aktuell versammeln sich fast 1.400 Gesundheitseinrichtungen aller Trägerarten mit einem Einkaufsvolumen von rd. 3,2 Mrd. Euro unter dem SEL-Dach. Neu hinzugekommen zum SEL-Verbund sind 2021 die EK UNICO, eine Einkaufsgemeinschaft führender Universitätskliniken in Deutschland, sowie der führende Krankenhausvollversorger medicalOrder®Services mit 30 Einrichtungen. Ebenfalls auf Expansionskurs ist die SKS: so sicherte sich der MedTech-Spezialist der Sana Gruppe 2021 einen Großauftrag der Berliner Charité: für das Deutsche Herzzentrum hat die SKS die Fachplanung für die Medizintechnik und die Medizin-IT übernommen, die neben Notfallaufnahme, Ambulanz und Operationssälen u.a. auch die Intensivstation umfasst.

Zahlreiche Großunternehmen setzen auf Prävention Made by Sana

Neben der medizinischen Versorgung von Patienten tritt der Konzern inzwischen mit zahlreichen weiteren Dienstleistungen für Patienten und Unternehmen rund um das Thema Gesundheit auf. Im Präventionsbereich nutzen solche analogen und digitalen Lösungen Unternehmen wie die Otto Group, Südzucker, Tchibo, Delivery Hero, Läpple AG oder Coca-Cola. Die Mitarbeiter dieser Unternehmen können beispielsweise digitale Gesundheits-Checks oder individuelle Gesundheitsprogramme (z.B. mit Ernährungstipps oder Trainingsplänen) nutzen. Auf Expansionskurs ist ebenfalls der Sana Bereich der Heil- und Hilfsmittel. So hat diese Einheit 2021 beispielsweise weitere Sanitätshäuser in Offenbach und Sachsen eröffnet, nachdem man 2020 eine Kooperation mit einem Partner mit 17 Standorten abgeschlossen hatte.

Quote der Mitarbeiter in der Pflege steigt – Azubi-Zahl nahezu konstant

Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich vor dem Hintergrund der Portfolioänderungen im Berichtszeitraum um knapp 1.000 auf rund 34.600 (2020: portfoliobereinigt rd. 33.500). Erfreulicherweise stieg jedoch die Quote der Mitarbeiter im Pflegedienst auf 33,6 Prozent bezogen auf die Gesamtbelegschaft. Ebenso blieb die Anzahl der Auszubildenden mit über 2.400 nahezu konstant. „Angesichts des Fachkräftemangels in der Branche sind dies gute Zeichen“, konstatiert Thomas Lemke. Der steigende Zuspruch weiblicher Führungskräfte, bei Sana Verantwortung zu übernehmen, spiegelt sich in einer Quote der Führungskräfte wider. Etwa die Hälfte der Leitungsfunktionen (44,6 Prozent) sind mit weiblichen Führungskräften besetzt. „Die positive Geschäftsentwicklung unseres Unternehmens haben wir insbesondere unseren Mitarbeitern zu verdanken. Das, was die Mitarbeiter im zweiten Jahr der Pandemie geleistet haben, ist angesichts der nach wie vor außerordentlichen Belastungen als nicht groß genug zu bewerten“, so Thomas Lemke weiter.

Top-Themen: Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Das Investitionsvolumen des Konzerns blieb im abgelaufenen Jahr mit 167 Mio. Euro hoch (2020: 184 Mio. Euro). „Für die Zukunft werden immer stärker digitale Lösungen und Anwendungen im Vordergrund stehen“, skizziert Irmgard Wübbeling die künftige Investitionspolitik. Um die klinischen Prozesse in den Krankenhäusern und die Versorgung der Patienten zu verbessern, setzt die Sana Gruppe aktuell mehrere digitale Projekte im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes um. Neben einem Patientenportal steht hier das digitale Entlassmanagement ganz oben auf der Agenda. Ausgebaut haben die Sana Kliniken zudem die Zusammenarbeit mit Digitalunternehmen. So fiel mit dem in London ansässigen Start-up Fundamental VR der Startschuss zur Virtual Reality-basierten Trainingssimulation für die Ausbildung von OP-Kräften.

Neben Digitalprojekten spielen Bauprojekte eine wesentliche Rolle. Größte Investition in den vergangenen Jahren war der Neubau des Gesundheitscampus in Biberach mit weit über 100 Mio. Euro. Das dortige Krankenhaus ist auch die nachhaltigste Klinik. Nicht nur aufgrund der energetischen Bauweise, sondern auch im Hinblick auf das umgesetzte Mobilitätskonzept und der logistischen Anforderungen. Apropos Nachhaltigkeit: 2022 wird ganz in dessen Zeichen im Konzern stehen. So wurde zu Jahresbeginn 2022 die Position eines Chief Sustainable Officers geschaffen und die Sana Kliniken engagieren sich als erster Gesundheitsdienstleister in der Value Balancing Alliance (VBA) bei, in der sich internationale Großunternehmen zusammengeschlossen haben, um mittels eines branchenübergreifenden Standards Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Unternehmen künftig noch besser und transparenter messen, steuern und vergleichen zu können.

2022: Unsicherheiten bestehen fort – Umbruch nimmt Fahrt auf

Für 2022 sieht Thomas Lemke den Krankenhausmarkt weiter im Umbruch. Nicht nur geopolitische Entwicklungen und der Fortgang der Corona-Pandemie bringen viele Unsicherheiten mit sich. Das Auslaufen staatlicher Unterstützungsprogramme und die Umsetzung von Reformvorhaben der Bundesregierung werden den Veränderungsprozess  in der deutschen Krankenhauslandschaft maßgeblich beeinflussen. „Bei diesem Umbau wird Sana als Teil des Ganzen aktiver Gestalter, Partner und Brückenbauer sein. Wir werden jedenfalls den Mut aufbringen, den eingeschlagenen Weg und die Transformation fortzusetzen.“

Quelle: sana.de
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