VKD

VKD AKTION PRO PATIENT

10. Juni 2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

durch die Corona-Pandemie ist die Reform der Notfallversorgung in den Hintergrund getreten, obwohl der Gesetzentwurf noch im Verfahren ist. Die geplanten Regelungen hätten auf die Krankenhäuser erhebliche negative Auswirkungen. In unseren Newslettern haben wir darüber informiert und die „Aktion pro Patient“ ins Leben gerufen. Wir wollen damit die Bundestagsabgeordneten vor Ort über die Nachteile der Reform informieren und so dazu beitragen, dass der Gesetzentwurf im Interesse der Patienten überarbeitet wird.

Einige Krankenhäuser haben diese Initiative bereits unterstützt und bei Patienten vor Ort eine gute Resonanz erzielt. Als St. Vincenz-Krankenhaus haben wir gemeinsam mit dem Brüderkrankenhaus St. Josef und dem St. Johannisstift im Kreis Paderborn innerhalb kürzester Zeit eine Beteiligung von über 1.200 Personen erreicht. Eine besonders hohe Resonanz haben wir über die Social Media-Kanäle der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH erzielt. Mit Link auf ein hinterlegtes Online-Formular unseres Krankenhauses, bei dem man an der Aktion auch online teilnehmen kann. Dies hat sehr schnell dazu geführt, dass unser Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Linnemann sich in einem persönlichen Telefonat über die Einzeiheiten informieren ließ. Die Rote Karte Aktion wollen wir solange fortsetzen, bis der Gesetzentwurf zurückgenommen wird oder die ambulante Notfallversorgung im Sinne der Patienten und Krankenhäuser geregelt wird.

Es geht bei dem Gesetzentwurf aber nicht nur um Inhalte, sondern auch um eine wichtige strategische Frage, nämlich, ob wir als Krankenhäuser in der Lage sind, mediale Resonanz zu erzeugen für die Interessen der Patienten. Mediale Resonanz führt häufig zu politischer Sensibilisierung und Veränderung, wie man aktuell an der Corona-Krise wie auch den Demonstrationen „Black Lives Matter“ sehen kann.

Die Reform der Notfallversorgung scheint für uns ein Nischenthema zu sein. Tatsächlich haben wir mit der Konstellation, dass mit den Integrierten Notfallzentren (INZ) etwa die Hälfte unserer Ambulanzen aus diesem Segment herausfielen, ein enormes Resonanzpotenzial in der Hand, das wir aus meiner Sicht nutzen sollten. Wenn entsprechende „Aktionen pro Patient“ in möglichst vielen Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands initiiert werden, können wir zu einer Verbesserung der Patientenversorgung beitragen. Dieses Ziel ist aber nur erreichbar, wenn sich möglichst viele Kolleginnen und Kollegen, am besten gemeinsam mit den anderen Kollegen vor Ort, beteiligen.

Insofern würde ich mich freuen, wenn Sie diese Aktion unterstützen, möglichst noch im Juni, und dazu beitragen, dass unsere Anliegen gehört werden. Wenn es viele sind, wird man dies nicht ignorieren können. Und die inhaltlichen Argumente sind überzeugend. Insofern lohnt sich der Einsatz dafür. Vielen Dank.

Mit besten Grüßen

Ihr

Dr. Josef Düllings

Präsident

Quelle: vkd-online.de
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