Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2021: Parteien unterstützen Forderungen der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin

17. September 2021

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) hat Wahlprüfsteine für die Bundestagswahl 2021 an die Parteien adressiert. Acht zentrale Themen werden angesprochen, z. B. die problematische Versorgungslage chronisch schmerzkranker Patienten und die Forderung nach einem Facharzt für Schmerzmedizin. Die Positionen von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD liegen bereits vor. Alle Parteien unterstützen eine  bedarfsorientierte, sektorenübergreifende Versorgung von Schmerzpatienten.

Mit den Wahlprüfsteinen haben wir dafür gesorgt, dass der Diskussionsstand zur Schmerzmedizin nach der Wahl nicht wieder bei Null beginnt“, so DGS-Präsident Dr. Johannes Horlemann. „Die Resonanz zeigt, dass die Parteien die Herausforderungen einer modernen und interdisziplinären Schmerzmedizin durchaus anerkennen und auch Forderungen, beispielsweise nach der Einführung eines Facharztes für Schmerzmedizin keineswegs ablehnen.“ Letzteres hatte auch die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) vor wenigen Wochen befürwortet.
Wie will die Politik eine bessere Versorgung chronisch Schmerzkranker erreichen?

Die GRÜNEN wollen Missstände insbesondere durch entsprechende Disease-Management-Programme (DMPs) für ambulante und teilstationäre multimodale Schmerztherapien sowie durch die Stärkung entsprechender Behandlungsstrukturen beheben. Sie streben zukünftig eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung an. Auch der SPD ist eine patienten- und bedarfsorientierte, sektorenübergreifende Versorgung wichtig. Dafür will sie notwendige Anreize schaffen, z. B. ein einheitliches, sektorenübergreifendes Vergütungssystem und eine gemeinsame Bedarfsplanung. Notwendig sei eine stärkere Öffnung von Krankenhäusern für ambulante, teambasierte und interdisziplinäre Formen der Versorgung. DIE LINKE möchte u.a. die Aufwertung der Schmerzmedizin in der Ausbildung, die Berücksichtigung in der Bedarfsplanung, die Förderung der Spezialisierung auf Schmerzmedizin und die Förderung der Kompetenz in der Schmerzbehandlung in allen Disziplinen, insbesondere der Allgemeinmedizin, unterstützen.

Die acht Wahlprüfsteine und alle Fragen der DGS sowie die Antworten der Parteien sind online nachzulesen: www.dgschmerzmedizin.de/versorgung/dgs-wahlpruefsteine-zur-bundestagswahl-2021 Die Antworten von CDU und FDP stehen noch aus. Bereits in der abgelaufenen Legislaturperiode hatte sich die DGS unter Führung ihres Präsidenten Dr. Johannes Horlemann intensiv mit den Parteien im Bundestag vernetzt. Über zahlreiche Gespräche, Strategiepapiere und Impulsveranstaltungen mit Abgeordneten der verschiedenen Parteien wurden die Weichen für eine Neuorientierung der Politik in der Versorgung von Schmerzpatienten gestellt.

Quelle: Pressemeldung – Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
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