ASKLEPIOS

Welt-Krankenhaus-Vereinigung: Asklepios Harzkliniken erhalten Internationalen Preis für Pflegeprojekt

12. November 2021

Die International Hospital Federation (IHF), eine internationale gemeinnützige, nichtstaatliche Mitgliederorganisation (NGO), die weltweit tätige Krankenhäuser und Gesundheitsorganisationen vertritt, hat die Asklepios Harzkliniken bei den „IHF Awards 2021“ mit dem „Seddiqi Holding Excellence Award for Corporate Social Responsibility“ ausgezeichnet. Insgesamt gab es Preise in sechs Award-Kategorien, 250 Einsendungen aus 38 Ländern, unter anderem aus Australien, USA, Kanada, Asien und aus Europa. Die Asklepios Harzklinik Goslar erhielt den Ehrenpreis für ihr Projekt: „Movement and balance. Health in the city“, zu Deutsch: „Bewegung und Gleichgewicht. Gesundheit in der Stadt“ - das ist ein bisher einzigartiges Trainings- und Pflege-Konzept, mit dem Patient:innen wieder schneller in Bewegung kommen, stabiler und fitter werden, eine Art „Fitness-Parcours“ in der Klinik und in Einrichtungen in Goslar, gedacht auch für ältere Menschen. „Dies ist eine bedeutende Leistung, zu der wir Ihnen gratulieren!“, heißt es in der Würdigung des Preiskomitees. Bei dem 44. Welt-Krankenhaus-Kongress der IHF in Barcelona wurde der Preis jetzt an Vertreter der Asklepios Harzkliniken übergeben.

Bei dem 44. Welt-Krankenhaus-Kongress der IHF in Barcelona wurde der Preis jetzt an Vertreter der Asklepios Harzkliniken übergeben

„Wir freuen uns sehr über die internationale Anerkennung unserer Dienste für unsere Patientinnen und Patienten, es ist eine besondere Ehre“, sagt Adelheid May, Asklepios Regionalgeschäftsführerin Region Harz.  „Mein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an dem ausgezeichneten Projekt mit so großem Engagement als Team mitwirkt haben“, sagt Matthias Dürkop, Geschäftsführer der Asklepios Harzkliniken. Kerstin Schmidt, Pflegedirektorin der Asklepios Harzkliniken, sagt:  „Es ist ein Projekt, das unmittelbar unseren Patientinnen und Patienten in  der Klinik, aber auch Bürgerinnen und Bürgern in der Region zu Gute kommt.“

Der Welt-Kongress der IHF, bei dem die Harzkliniken an diesem Mittwoch geehrt wurden, ist ein globales Forum, das IHF-Mitglieder und Führungskräfte von Krankenhäusern, Gesundheitsdiensten und Gesundheitsorganisationen zusammenbringt, um die wichtigsten Treiber der nationalen und internationalen Politik, des Managements, der finanziellen Trends und Lösungen zu diskutieren. Durch dieses Forum wird der multidisziplinäre Austausch von Wissen, Fachkenntnissen und Erfahrungen erleichtert, zusammen mit dem Dialog über bewährte Praktiken in Führung, Management und Leistungserbringung.

Die IHF wurde 1929 nach dem ersten Internationalen Krankenhauskongress in Atlantic City, USA, als Internationale Krankenhausvereinigung gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 umbenannt. Die IHF hat ihren Sitz in Genf, ihre strategische Partner sind unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO), internationale Organisationen wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), sowie die Weltbank.

Beata Boronczyk (Advanced Practice Nurse M.A.; MscN, Pflege), die den Preis jetzt in Barcelona entgegennahm, hat das Projekt unter anderem mit Kolleg:innen der Ergo- und Physiotherapie entwickelt und umgesetzt. Sie ist gelernte Krankenschwester, aber auch eine der Pflegekräfte mit Masterabschluss in der Pflegewissenschaft und besonderer Spezialisierung. In den Harzkliniken wirkt sie als „Demenzbeauftragte“, kümmert sich als studierte Pflegexpertin im Fachgebiet Demenz um derart betroffene Patient:innen. Die Asklepios Harzkliniken hatten mit dem Konzept im Sommer 2021 bereits den Asklepios Award 2021 gewonnen.

 „Bewegte Stationspfade“, heißt das ausgezeichnete Projekt, das zunächst auf  einigen Stationen der Asklepios Harzklinik Goslar etabliert wurde. Mit dem neuen in dieser Form einzigartigen Trainings- und Pflege-Konzept sollen Patient:innen wieder schneller in Bewegung kommen, stabiler und fitter werden.  Dafür wurden dort in den Fluren große Plakate an den Wänden angebracht, sie ergeben einen „Pfad,“ eine Art „Fitness-Parcours“ in der Klinik - detailliert beschreiben sie mit Text und Bildern medizinisch ausgerichtete, sensomotorische Sportübungen (etwa für Beine, Arme, Nacken), die man sofort einfach vor Ort nachmachen kann. Hintergrund: Gerade in Kliniken bewegen sich Patient:innen in der Regel weniger, dem will das Programm entgegnen. Durch die Schaffung einer bewegungsfördernden Umgebung und die täglichen Übungen und Bewegung entlang des Pfades soll die Mobilität vor allem der älteren Patient:innen erhalten bleiben beziehungsweise gefördert werden. Das Programm wurde nun ausgeweitet: Nicht nur in der Klinik, sondern auch in den angrenzenden Stadtteilen  wurden die Sportübungs-Plakaten an Säulen angebracht, so entsteht ein „Bewegter Outdoor-Spazierpfad", der gleiche Bewegungselemente einsetzt.

Der „Bewegte Spaziergang“ soll konkret den unmittelbaren Nachbarn des Krankenhauses, zum Beispiel dem Kindergarten, der Schule, der Altenpflegeeinrichtung, der Lebenshilfe, zu Gute kommen, auch dort wurden bereits Plakate platziert. Aber vor allem innerhalb der Klinik hat das Konzept eine besondere Bedeutung: Die Flure der Stationen sind jeweils 50 Meter lang. Gehen die Patient:innen zum Beispiel beispielsweise nur zweimal am Tag den „Bewegungspfad“ entlang, werden sie im Schnitt eine Strecke von 400 Meter schaffen. Ein weiterer Aspekt: In den sogenannten „Guten Stuben“, das sind gemütlich eingerichtete Aufenthaltsräume (etwa mit Kamin, Gemälden von Bücherwänden, Aquarien mit echten Fischen),  haben Patient:innen jeweils die Möglichkeit, eine Pause zu machen und bei Gelegenheit mit anderen in Kontakt zu kommen.

„Eine kontinuierliche Aktivierung, Mobilisation und Beschäftigung älterer, aber auch jüngerer Patient:innen ist von enormer Bedeutung, um funktionale und kognitive Fähigkeiten zu erhalten und körperliches und seelisches Wohlbefinden zu fördern“, erläutert Beata Boronczyk das Konzept.  Und: „Wenn Patient:innen dadurch mobiler, stabiler werden, ist dies auch ein großer Gewinn für Pflegekräfte, die nicht nur weniger unterstützen müssen, sondern ihre Rolle als Gesundheitsförderer wahrnehmen können.“  Durch positive Begegnungen können Freude und gestärktes Selbstvertrauen entstehen, so die Expertin. „Bei älteren Patient:innen  ist es wichtig, dass sie in der Klinik einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus haben. Bei Patient:innen mit Demenz kann dadurch herausforderndes Verhalten verhindert bzw. vermindert werden.“ Das Konzept kommt jetzt schon gut an, so die Rückmeldungen von Patient:innen und Pflegekräften.

Quelle: Pressemeldung – asklepios.com
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