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Was gibt es Neues in der Krankenhauslandschaft? Welche Personalien ändern sich? Gibt es aktuelle Gesetzesbeschlüsse? Welche ökonomischen Auswirkungen haben die jüngsten demografischen Entwicklungen auf den Gesundheitsmarkt? Diese und viele weitere Fragen werden Tag für Tag neu diskutiert und beantwortet. Das Portal „medinfoweb.de“ versteht sich als Onlinezeitschrift für Informatik, Ökonomie, Marketing und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.
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München (ots) - 46 Prozent der Beschäftigten in Deutschland wünschen sich einen Vorgesetzten, der sie nach Art eines Coaches individuell fördert und die anfallenden Aufgaben sinnvoll delegiert. Damit ist dieser Führungsstil der beliebteste in deutschen Betrieben. Allerdings ist im Arbeitsalltag nur 23 Prozent der Arbeitnehmer so ein Chef tatsächlich vergönnt. Besonders unpopulär unter den Mitarbeitern sind befehlende Manager, deren Anweisungen sie nicht hinterfragen dürfen. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Emotionale Führung am Arbeitsplatz" der Personalberatung Rochus Mummert. Dazu wurden 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland befragt.
Gerade einmal drei Prozent der Teilnehmer favorisieren solch eine autoritäre Handschrift bei ihren Arbeitgebern. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Wie die Studie zeigt, stehen Kasernenton und Gehorsam in jedem vierten Unternehmen auf der Tagesordnung. "Der befehlende, von den meisten Mitarbeitern abgelehnte Führungsstil ist noch immer traurige Realität in vielen Büros und Werkhallen. Langfristig werden die unter Befehls- oder Ergebnisdruck erzielten Effekte allerdings verpuffen", ist Dr. Hans Schlipat, Managing Partner der Rochus Mummert-Gruppe, überzeugt.
Auch der fordernde und mit 16 Prozent dritthäufigste Führungsstil hierzulande hilft nicht dabei, das Wollen und Können aller Beschäftigten zu mobilisieren. Dieser Vorgesetzten-Typ erbringt zwar selbst stets Höchstleistung, erhebt diese manchmal bis zur Selbstausbeutung gehende Einstellung aber auch gleichzeitig zum Maßstab für seine Mitarbeiter. Folge: Nur jeder zehnte Arbeitnehmer bevorzugt diese Führungsvariante, die damit den vorletzten Platz auf der Beliebtheitsskala belegt.
Möchte ein Betrieb nachhaltige Veränderungen erzielen, muss er seine Angestellten vielmehr positiv motivieren. Dies ist nur über coachende Vorgesetzte möglich, die den Mitarbeitern durch individuelle Förderung helfen, ihre eigenen Ziele mit denen des Unternehmens zu vereinen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Wichtig ist das vor allem im heutigen wirtschaftlichen Umfeld, das geprägt ist von schrumpfenden Preisspielräumen und der Forderung nach ständigen Qualitätssteigerungen. "Es besteht jedoch kein Grund zur Resignation - im Gegenteil. Die Segel bestimmen den Kurs, nicht der Wind. Entscheidend ist, welche Manager-Persönlichkeiten die Betriebe an Bord haben und wie diese das Thema strategische Führung leben", sagt Carsten Vollrath, Managing Partner bei Innovative Management Partner (IMP). Die Denkwerkstatt hat zusammen mit Rochus Mummert in einem integrierten Ansatz das Programm "Culture Boosts Strategy" entwickelt, das HR- und Strategie-Exzellenz kombiniert.
Veränderungsmanagement 4.0 - www.culture-boosts-strategy.com
Die meisten strategischen Initiativen in Unternehmen scheitern bzw. erreichen nicht die an sie gestellten Erwartungen. Der Grund: Es fehlt an der personellen und kulturellen Integrationsfähigkeit. Rochus Mummert (www.rochusmummert.com) und die Denkwerkstatt Innovative Management Partner (www.IMPconsulting.com) haben daher das gemeinsame Programm "Culture Boosts Strategy" aufgesetzt. Ziel ist die Verbesserung der strategischen Positionierung, der operativen Leistungsfähigkeit sowie der Führungs- und Leistungskultur eines Unternehmens. Im Kern steht dabei die Mobilisierung des Wollens und Könnens von Mitarbeitern und Führungskräften. Mehr Informationen zum Programm "Culture Boosts Strategy" erhalten Sie von Dr. Hans Schlipat, Managing Partner der Rochus Mummert-Gruppe, unter Hans.Schlipat@RochusMummert.com.
Über Rochus Mummert (www.rochusmummert.com)
Dr. Rochus Mummert gründete vor gut 40 Jahren die heute unter der Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat. Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige, Funktionen und Unternehmensgrößen - im Inland wie im Ausland, im mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse der Arbeit zählt Rochus Mummert zu den Marktführern in Deutschland und hat sich in den Top Ten der Branche etabliert.Quelle: Rochus Mummert Beteiligungs- und Dienstleistungs -
Bereits im Jahr 2012 wurde im Rahmen des „Zukunftskonzept 2015“ die Konzentration auf den Schwerpunkt der Inneren Medizin am Krankenhaus Grafenau festgelegt. Geschäftsführer Helmut Denk sah darin auch die Chance den Standort für Fachärzte attraktiver zu machen, die bei bleibenden Strukturen, in unserem ländlichen Raum kaum zu gewinnen wären.
Nach drei arbeitsintensiven Jahren, in denen sowohl bauliche als auch strukturelle Veränderungen durchgeführt wurden, kann man zu Beginn des Jahres 2016 sagen, dass die Schwerpunktausrichtung durchwegs gelungen ist. Das KH Grafenau bietet heute das breite Leistungsspektrum der Allgemeinen Inneren Medizin sowie die Spezialgebiete der konvertionellen und interventionellen Kardiologie, Gastroenterologie, Diabetologie, Hämatologie und internistischen Onkologie (siehe Begriffserklärung im Infokasten).
Für den medizinischen Laien sind diese Fachbegriffe in der Regel wenig verständlich. „Daher ist es uns wichtig, dass die Bevölkerung das gesamte internistische Spektrum kennt, welches am KH Grafenau angeboten werden kann.“ erklärt Chefarzt Peter Bomba.
Über dieses Leistungsspektrum der Inneren Medizin sowie die zukünftigen Neuerungen im medizinischen Bereich und die dafür erforderlichen baulichen Maßnahmen informieren deshalb die beiden Chefärzte Dr. Werner Kühnel MHBA und Peter Bomba am 01.03.2016 um 19:00 Uhr im Bürgersaal in Grafenau. Kurzvorträge zu wichtigen internistischen Erkrankungen werden durch unsere Internisten für Sie abgehalten.
Wichtiger Baustein im Konzept des KH Grafenau war natürlich die Inbetriebnahme des Herzkatheterlabors im vergangenen Jahr. Einen weiteren Meilenstein konnte mit der Fertigstellung des Patientenaufnahme verwirklicht werden. Doch damit ist die Modernisierung noch nicht abgeschlossen. Im April 2016 beginnen die Bauarbeiten in der Endoskopie, Funktionsdiagnostik sowie der Intensivstation die komplett neu aufgebaut wird. Die Ausstattung mit 6 Intensivbetten und 2 Intermediate Care Betten, die speziell überwacht werden können, entsprechen modernstem medizinischen Standard. Das gesamte Krankenhaus ist somit auf neuestem Standard vernetzt. Im Erdgeschoss wird die kardiologische und gastroenterologische Diagnostik, Ultraschalldiagnostik, Lungenfunktionsdiagnostik, Stressecho, Endoskopische Diagnostik neu aufgebaut und mit der neuesten Technik ausgestattet.
Somit werden neben den gastroenterologischen und kardiologischen Patienten auch onkologische (Krebs) Patienten von der neuen Technik profitieren. Die ärztliche Betreuung dieser Patienten erfolgt weiterhin bis Juni durch OA Dr Lenk und nach dessen Ausscheiden durch Dr. Christoph Schicht (Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Onkologie, Palliativmedizin).
Ein weiterer Bereich der Inneren Medizin der am Krankenhaus Grafenau angesiedelt ist, ist die Diabetologie. Die Versorgung wird durch OA Johann Stautner (Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe DDG) gewährleistet. „Es ist uns ein Anliegen die vielen Patienten in unserem Landkreis, die mit dieser Stoffwechselkrankheit geplagt sind, mit der besten medizinischen Versorgung zu unterstützen“, so der Oberarzt. Denn der Diabetes mellitus gehört mit rund sechs Millionen Patienten nach dem Deutschen Zentrum für Diabetesberatung weltweit zu den größten Volkskrankheiten.
Eine enorme Spektrumserweiterung im Bereich der Kardiologie am Standort Grafenau ist die Anstellung von Dr. Dejan Vukajlovic (Rhythmologe). So können in Grafenau auch sämtliche (auch komplexe) Herzrhythmusstörungen behandelt werden. Neue Gräte für das Schlafapnoescreening und die Spiroergometrie wurden angeschafft.
Die ambulante Gefäßchirurgie und KV-Ermächtigungsambulanz unter CA Dr. Schreiner bleibt ebenso bestehen wie die chirurgische Ambulanz und die Belegabteilung Urologie der Praxis Dr. Haider, Dr. Esser und Dr. Kiewitz.
Gerne können im Anschluss an den Vortrag Fragen an die beiden Chefärzte und an die Fach- und Oberärzte/innen gestellt werden.Quelle: Kliniken am Goldenen Steig Freyung - MIW
Karriere und Privatleben - Für die Ärzte Generation Y kein Widerspruch
26. Februar 2016Beides miteinander vereinbaren, das ist das Ziel der heutigen Generation. Die Landesärztekammer Hessen hat eine qualitative Studie zur Berufszufriedenheit unter jungen Ärzten durchgeführt. ... [gelesen: hier]
Quelle: medinfoweb.de -
Prof. Dr. Birgit Hailer: „Wenn Krankenhäuser gute Leute finden wollen, kommen sie an Frauen nicht vorbei“
Frauen in Führungspositionen sind rar – ganz besonders in Krankenhäusern. Und das, obwohl ein Großteil der Medizin-Studierenden weiblich ist. Prof. Dr. Birgit Hailer erzählt, wie sie es trotzdem geschafft hat, die Karriereleiter zu erklimmen, was sich in Zukunft ändern muss und welchen Rat sie für junge Studierende hat.
Dreimal vereinbaren wir einen Termin mit ihrem Sekretariat, dreimal werden wir vertröstet: Not-OP, voller Wartesaal, viel zu tun. An einem verhältnismäßig ruhigen Abend, lange nach ihrem geplanten Feierabend, klappt es schließlich. „Jetzt haben wir Zeit“, sagt die Chefärztin der Medizinischen Klinik II – Innere Medizin, Kardiologie, Angiologie, Rhythmologie und Gastroenterologie des Katholischen Klinikums Essen.
Prof. Dr. Hailer studierte Humanmedizin an der Rheinischen Friedrich Wilhelm Universität in Bonn, wurde 2006 zur außerplanmäßigen Professorin der Universität Witten Herdecke ernannt und ist ebenfalls seit 2006 stellvertretende ärztliche Direktorin des Katholischen Klinikums Essen. Ihr Fachgebiet ist Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie, weitergebildet hat sie sich in Internistischer Intensivmedizin und Labormedizin.
Die Leitende Ärztin und ärztliche Vize-Direktorin gehört zu den ganz wenigen Frauen, die es an die Spitze geschafft haben. Laut Deutscher Gesellschaft für Hämatologie und Medizinischer Onkologie e.V. (DGHO) sind zwar 70 Prozent der Medizin-Studenten, aber nur 26 Prozent der ärztlichen Führungskräfte weiblich. Bei den W3-/C4-Professoren liege der Anteil an Ärztinnen bei 6 Prozent.
„Das ist etwas mit zwei Seiten“, unternimmt die Professorin einen Erklärungsversuch. Sicher säßen in Aufsichtsgremien, wo die Personalentscheidungen über ärztliche Führungskräfte getroffen werden, vor allem Männer, die wiederum einen Mann als typische Leitungsfunktion bevorzugten. „Viele Frauen“, führt sie fort, „wollen aber auch keine Führungsposition haben, weil es sich nicht gut mit Familie vereinbaren lässt“. Damit unterstreicht sie die Statistik der DGHO, nach der 71 Prozent der Ärztinnen und Ärzte meinen, dass Karriere und Familie in ihrem Beruf nur mit Kompromissen zu vereinbaren seien.
Ihr persönlicher Weg ebnete sich aus Sicht der Leitenden Ärztin wie von selbst: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal die beiden Kliniken leite.“ Der Medizinberuf sei immer etwas gewesen, das sie geliebt und mit Herzblut ausgeübt habe. „Dafür war ich bereit zu investieren“, sagt die Frau, die einen unregelmäßigen und langen Arbeitstag gern in Kauf nimmt. So öffneten sich Türen: Sie habe gute Gelegenheiten zur Weiterbildung und die richtigen Ausbilder gehabt. Auch am Katholischen Klinikum Essen wurde ihr Tatendrang nie ausgebremst: „Das Katholische Klinikum Essen ist ein Klinikverbund, in dem ich gern arbeite. Hier habe ich Gestaltungsmöglichkeiten und faire Arbeitsbedingungen“, lobt sie und schlussfolgert: „Je weniger man Karriere plant, desto besser.“
Probleme, als Frau ernstgenommen zu werden, hat sie nicht. Für Patienten stehe mehr die Empathie im Vordergrund und ob sie eine gute Bindung aufbauen können. Auch im ärztlichen Bereich stoße die Chefärztin auf hohe Akzeptanz: „Frauen haben einen anderen Blickwinkel. Das wird auch positiv gesehen.“ Natürlich gebe es auch Reibereien, aber die hätten männliche Kollegen auch.
Bei allem Engagement zeigt die Leitende Ärztin größtes Verständnis für Frauen mit kleinen Kindern. Sie ist überzeugt davon, dass sich die Arbeitsbedingungen ändern werden und müssen: „Wenn die Krankenhäuser gute Leute finden wollen, kommen sie an Frauen nicht vorbei.“ Im Krankenhaus könne man als Chefärztin die Verantwortung zwar schlecht abgeben, weil man pünktlich Feierabend machen und das Kind aus der Kita holen muss. Ein Modell, das das möglich macht, ist aus ihrer Sicht aber eine Spitze mit zwei Führungspositionen, ein sogenanntes Jobsharing.
Jungen Studierenden rät sie, immer dran zu bleiben und sich weiter zu qualifizieren. Das gelte nicht nur für spätere Führungskräfte. „Lange Komplettpausen halte ich für schwierig“, gibt sie zu Bedenken und lobt diejenigen, die beides unter einen Hut bekommen: „Frauen, die im Kleinkindalter ihrer Kinder weiterarbeiten, Beruf und Familie kombinieren, beweisen dann schon Führungskompetenz, weil sie priorisieren.“ Unbedingt sollten Medizinstudentinnen ihrer Meinung nach das Fach unabhängig von Arbeitsbedingungen und Bezahlung wählen. „Man wird nur in Sachen gut, die einem Spaß machen“, sagt sie. „Dann ergeben sich die Dinge von selbst und man kommt auch weiter.“Quelle: Katholisches Klinikum Essen -
Am Montag, 22. Februar 2016, wurde auf dem Campus des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg mit den Abbrucharbeiten an Gebäude 40 begonnen. Mit diesen Arbeiten wird das Baufeld für den 2. Bauabschnitt des Großbauprojektes IMED freigemacht, so dass die Rohbauarbeiten im zweiten Quartal 2016 starten können.
Mit schweren Maschinen rückte man dem 60er-Jahre-Bau zu Leibe. Zehnstöckig, 31 Meter hoch und mit einer Kubatur von 40.000 m³ muss das ehemalige Gebäude für Innere Medizin für den 2. Bauabschnitt der IMED weichen. Zum Einsatz kam dabei in erster Linie ein Spezial-Bagger, Modell 5080 Caterpillar Ultralangfront – ein Großgerät mit einem Gewicht von 118,50 Tonnen und einer Spezialschere, die bis zu einer Abbruchhöhe von 42,50 m eingesetzt werden kann. Der Rückbau wird voraussichtlich bis in die zweite Märzhälfte andauern.
Über die IMED
Das Großbauprojekt IMED sieht zwei Bauabschnitte vor, von denen der erste Bauabschnitt bereits Ende November 2015 fertiggestellt und bezogen wurde. Dieser erste Bauabschnitt vereint nun die beiden internistischen Kliniken Innere Medizin I – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie und Rheumatologie (Direktor: Prof. Dr. Michael Pfreundschuh) und Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin (Direktor: Prof. Dr. Michael Böhm) sowie einen Teil der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Direktor: Prof. Dr. Arno Bücker).
Waren die insgesamt fünf internistischen Kliniken vorher dezentral über den Campus verteilt, werden sie 2018 nach Abschluss der Gesamtbaumaßnahmen im Zentrum des UKS in einem Gebäudetrakt untergebracht sein. Im zweiten Bauabschnitt ziehen noch die Klinik für Innere Medizin II – Gastroenterologie und Endokrinologie (Direktor: Prof. Dr. Frank Lammert), die Klinik für Innere Medizin IV – Nieren- und Hochdruckkrankheiten (Direktor: Prof. Dr. Danilo Fliser) und die Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin (Direktor: Prof. Dr. Dr. Robert Bals) ein. Mit diesem zweiten Bauabschnitt, der das Projekt IMED vervollständigen wird, startete das UKS bereits im vergangenen Dezember. Die Gesamtnutzfläche wird nach Abschluss rund 19.300 m² betragen, mit rund 1.200 Räumen und 350 Patientenbetten. Die IMED bietet modernste medizintechnische Möglichkeiten für Diagnostik und Therapie sowie Bereiche für Forschung und Lehre, zentral in der Mitte des Campus gelegen und in direkter Anbindung an das Chirurgie-Gebäude.Quelle: Universität des Saarlandes -
Am Universitätsklinikum Freiburg steht ab sofort rund um die Uhr ein spezielles Intensivtransportfahrzeug für Patienten mit akutem Lungenversagen bereit – eine bundesweit einmalige Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Freiburg
Seit Ende des Jahres 2015 verfügt das Universitätsklinikum Freiburg über ein eigenes Intensivtherapietransportfahrzeug, das ausschließlich für Patienten mit akutem Lungenversagen bereitsteht. Diese Patienten können nun dank einer speziellen Therapie, der sogenannten extra-corporalen Membranoxygenierung, kurz ECMO, unbeschadet von den anfordernden Intensivtherapiestationen anderer Kliniken an das Lungen-Ersatzverfahren-Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg zur weiteren Behandlung transportiert werden. Möglich wurde dies durch eine beispielhafte Kooperation des Deutschen Roten Kreuzes Freiburg, den Kostenträgern, dem zuständigen Bereichsausschuss und dem Universitätsklinikum Freiburg. Sie alle haben den Wunsch nach der optimalen Versorgung dieser schwerstkranken Patienten durch das ECMO-Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg direkt aufgenommen und nun über einen Kooperationsvertrag des DRK mit dem Universitätsklinikum diese außergewöhnliche lebensrettende Transportmöglichkeit gefördert.
Patienten, die zum Beispiel über eine einfache Grippe-Lungenentzündung oder über andere Erkrankungen, welche durch übliche Intensivtherapie-Beatmungsgeräte nicht mehr genügend Sauerstoff zur Aufrechterhaltung des gesamten Organismus erhalten, können so am invasiven Lungenersatzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg weiterbehandelt werden. Wenn es der geschädigten Lunge unmöglich ist, selbst genügend Sauerstoff aufzunehmen, übernimmt die ECMO-Maschine die Funktion der Lunge, in manchen Fällen sogar zusätzlich die Funktion des Herzens. Zu dieser Behandlung müssen aber die kritisch Erkrankten verlegt werden, was jetzt mit dem besonders ausgerüsteten ECMO-Mobil 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr möglich ist. Das ECMO-Mobil ist daher für die Versorgung der Menschen in der Region von immenser Bedeutung.
Das ECMO-Mobil
Wenn ein Patient ein akutes Lungenversagen erleidet, sollte er so schnell wie möglich in ein ECMO-Zentrum verlegt werden. „Studien haben gezeigt, dass die Überlebenschancen deutlich steigen, wenn die Patienten in einem ECMO-Zentrum von einem erfahrenen, interdisziplinären Team betreut werden“, sagt Prof. Dr. Hartmut Bürkle, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Im ECMO-Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg arbeiten Anästhesiologen, Kardiologen, Herz- und Gefäßchirurgen sowie Kardiotechniker eng zusammen. Schon seit 2008 ist ein dreiköpfiges Spezialistenteam – bestehend aus einem Anästhesisten, einem Kardiologen und einem Kardiotechniker – 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr in Rufbereitschaft. Wird es von einem anderen Krankenhaus angefordert, kann es nun seit Ende des Jahres auf das spezielle ECMO-Mobil zurückgreifen. Noch im Krankenhaus wird der Patient vom ECMO-Team an die mobile Lungenersatzmaschine angeschlossen und anschließend zur weiteren Versorgung mit dem technisch höchst funktionalen Intensivtransportfahrzeug ins ECMO-Zentrum am Universitätsklinikum Freiburg gefahren. Anders als konventionelle Transportfahrzeuge verfügt das Fahrzeug über die Möglichkeit, das ECMO-Gerät sicher zu fixieren und mit großen Vorräten an Sauerstoff und einer speziellen Energieversorgung auch stundenlange Transporte durchzuführen. Dazu stehen eine spezialisierte Patienten-Monitor-Anlage, ein modernes Transportbeatmungsgerät und Infusionspumpen bereit, so dass das Fahrzeug wie ein Behandlungsplatz auf einer modernen Intensivstation ausgestattet ist.
Das ECMO-Mobil wurde vom Universitätsklinikum Freiburg angeschafft und ist ausschließlich für Lungenersatztransporte vorgesehen. Durch die Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist der Transport mit den Krankenkassen abrechenbar. Das Universitätsklinikum Freiburg ist das einzige ECMO-Zentrum in Deutschland, das über ein eigenes Intensivtransportfahrzeug für ECMO-Transporte verfügt.
Hauptsächlich wird das ECMO-Team in Baden-Württemberg angefordert, es gibt aber auch überregionale Einsätze beispielsweise bis ins Saarland oder in das Ruhrgebiet. Im Jahr 2015 wurde das ECMO-Spezialistenteam rund einmal wöchentlich von anderen Kliniken angefordert, um schwerstkranken Patienten mit akutem Lungenversagen eine Überlebenschance zu geben.
Das ECMO-Zentrum am Universitätsklinikum Freiburg
Das Universitätsklinikum Freiburg ist eines der größten und renommiertesten ECMO-Zentren in Deutschland. Bereits vor 25 Jahren wurden auf der anästhesiologischen Intensivtherapiestation Patienten mit extrakorporalen Oxygenatoren – also invasivem Lungenersatz – behandelt. Im Jahr 2009 wurde von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin gemeinsam mit der Abteilung für Internistische Intensivmedizin, der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie sowie der Abteilung für Kardiotechnik das Freiburger Zentrum für invasiven Lungenersatz (iLF) gegründet.
Mit mehr als 200 bettseitigen Verfahren (Lungen- und Herzkreislaufersatz) pro Jahr gehört Freiburg deutschlandweit zu den Zentren mit der größten Expertise in diesem Bereich. Die große Erfahrung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichen den für ein erfolgreiches Lungenersatzzentrum notwendigen hohen Qualitätsstandard.
Was ist invasiver Lungenersatz – ECMO?
Extrakorporaler Lungenersatz ist ein Reserveverfahren, das ausschließlich bei Patienten angewendet wird, die unter herkömmlicher Therapie ein Lungenversagen nicht überstehen würden. Bei ihnen ist die Lunge so stark geschädigt, dass trotz künstlicher Beatmung die Kohlendioxidabgabe oder die Sauerstoffaufnahme über die Lunge nicht mehr ausreichend möglich sind. Dieser Zustand ist absolut lebensbedrohlich.
Invasiver Lungenersatz, also die extrakorporale Membranoxygenierung „ECMO“, kann in diesen Fällen eine therapeutische Option darstellen. Durch Kanülen in großen Gefäßen (Hals-, Schlüsselbein- oder Leistenvenen) wird dem Körper Blut entnommen, in einer Maschine über eine besondere Kunststoffmembran von Kohlendioxid befreit und mit Sauerstoff angereichert. Anschließend wird das Blut – je nach Krankheitsbild – durch eine große Vene direkt zum Herzen oder durch eine Arterie in die Hauptschlagader zurückgeführt. Die Maschine übernimmt also die Funktion der Lunge und unterstützt in speziellen Fällen sogar die Funktion des Herzens. Gleichzeitig kann sich durch schonende Beatmung der Lunge und durch Behandlung der Grundkrankheit die Lunge des Patienten erholen. „Wenn die Lunge unumkehrbar geschädigt und der Patient für eine Lungentransplantation geeignet ist, kann durch invasiven Lungenersatz auch die Zeit bis zu einer Organzuteilung überbrückt werden“, sagt Dr. Johannes Kalbhenn, Geschäftsführender Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. Die ECMO-Therapie kann für einen Zeitraum von einigen Tagen bis zu wenigen Wochen eingesetzt werden.Quelle: Universitätsklinikum Freiburg -
An der Universitätsmedizin Rostock soll langfristig ein Zentrum für seltene Erkrankungen entstehen. Zunächst beschäftigt sich die Kinderklinik mit dem Vorhaben – in Form einer Initiativgruppe aus Kinderärzten, Neonatologen, einer Humangenetikerin, einer Kinderradiologin, Kinderchirurgen, einem Kinderneuropsychiater und einem Spezialisten für Neuroregeneration. Kinderarzt Dr. Frank Walther koordiniert das Team. Ein elektronisches Dokumentations- und Erfassungssystem soll langfristig die Betreuung spezieller Patienten unterstützen.
„Wenn ein Patient mit Beschwerden kommt, die sich partout nicht erklären lassen, haben niedergelassene Kollegen kaum eine Chance auf eine vernünftige Diagnose“, sagt Kinderklinik-Direktor Prof. Dr. Michael Radke, der die Idee hatte, sich verstärkt den seltenen Erkrankungen zu widmen. „Wir wollen die Kompetenzen in Deutschland zusammenfassen. Es gibt ja Hürden; nicht jeder kann mit seinen Problemen einfach mal zu einer Uniklinik gehen.“
Daher schließen sich die Rostocker Mediziner dem bundesweiten Dachverband der Selbsthilfegruppen „ACHSE“ (Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen) an, der am Internationalen Tag der seltenen Erkrankungen – in diesem Jahr am seltenen 29. Februar – mit Aktionen in ganz Deutschland für das Thema sensibilisieren will.
In Rostock gebe es gute Voraussetzungen für ein Zentrum, sagt Radke. Mit seinem Kollegen Walther habe er bereits einenFachmann für angeborene Stoffwechselstörungen am Haus. Durch eine spezialisierte Diagnostik erfassen er und seine Kollegen bereits penibel seltene Varianten.
Die Diagnose einer seltenen Erkrankung hat ihre Tücken. „Nicht jeder, der komische Symptome aufweist, leidet an einer seltenen Erkrankung“, stellt Michael Radke klar. „Vielleicht liegt auch eine ganz herkömmliche Krankheit mit einem seltenen Verlauf vor, da muss man erst mal sorgfältig aussortieren.“ Als „selten“ sei eine Erkrankung anzusehen, wenn weniger als fünf von 10 000 Menschen davon betroffen seien, so Frank Walther. „Manchmal braucht es bis zu 30 Jahre, bis bei einem leidenden Patienten eine Diagnose feststeht.“ 80 Prozent der Krankheiten seien genetisch bedingt. Nicht jede aber äußere sich direkt nach der Geburt. Bei 75 Prozent der Kinder lägen zentralnervöse Störungen vor.
„Für viele Krankheiten gibt es Zentren irgendwo in Europa – mit schlechtem Bekanntheitsgrad“, ergänzt Radke. „Wir wollen also zusammentragen, wo welcher Experte wofür sitzt. Nur so können wir unsere Patienten aufs richtige medizinische Gleis setzen.“
Das von Rostock aus nächste Zentrum für seltene Erkrankungen befindet sich in Lübeck. Im Nordosten gibt es bisher kein solches Angebot. „In MV werden im Jahr mehr als 12 800 Babys geboren. Wir können davon ausgehen, dass zwei bis fünf von ihnen eine seltene Erkrankung in sich tragen.“ Auf die letzten zehn Jahre hochgerechnet seien das 20 bis 50 Patienten oder mehr, bei denen keine klare Erklärung für ihre Symptome vorliege. „Da müssen wir aktiv werden.“
Neulich erst überwies Radke einen zehnjährigen Jungen mit langwierigen dubiosen Symptomen für Spezialuntersuchungen nach Hamburg. „Der Darm des Kleinen verweigert den Transport. Der Junge hat wahnsinnig dünne Ärmchen, wir können uns seinen Zustand nicht erklären.“ Die Diagnose stehe noch immer nicht fest. Sehr wahrscheinlich stecke eine seltene Erkrankung dahinter.Quelle: Universitätsmedizin Rostock -
Neues Ambulantes Operatives Zentrum (AOZ) am Universitätsklinikum Düsseldorf
25. Februar 2016Im November 2015 ist das neue Ambulante Operative Zentrum (AOZ) des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) erfolgreich an den Start gegangen. „Mit dem AOZ steht der Uniklinik ein hochmodernes operatives Zentrum zur Verfügung, das ausschließlich für ambulante Operationen geschaffen wurde – wie von der Politik favorisiert“, so Prof. Dr. Klaus Höffken, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Düsseldorf.
Das neue AOZ bietet mehr Service für Patienten sowie kürzere Operations- und Wartezeiten. In drei Operationssälen werden bereits ambulante Eingriffe u.a. aus den Fachbereichen Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Unfall- und Handchirurgie und Gynäkologie durchgeführt. Besonders ist ein vollständig digital eingerichteter OP. Seine Ausstattung enthält ein hochmodernes Sicherheitssystem für den Operateur, High-Tech-Kameras für höchste Präzision und ein System, das die Umsetzung operativer Standards garantiert. Weitere Fachkliniken folgen zeitnah in einer nächsten Umsetzungsphase des AOZ.
Durch die Entwicklung neuer und schonender Operations- und Narkoseverfahren hat sich das Spektrum ambulanter Eingriffe in den letzten Jahren insgesamt deutlich erweitert. Ambulante Verfahren tragen auch dem Wunsch vieler Patienten nach einem möglichst kurzen Klinikaufenthalt Rechnung.
Qualität und Sicherheit sind die entscheidenden Kriterien für den Patienten bei der Wahl seiner Klinik. Das neue Ambulante Operative Zentrum (AOZ) verfügt über einen innovativen Gerätepark, medizinische Visualisierungsinstrumente und Operationscomputer und zählt damit zu den modernsten in Deutschland. Entwickelt und umgesetzt wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Leipziger Prozesswerkstatt SPI. „Die neuen technischen Möglichkeiten im AOZ bedeuten für uns als Operateure verlässliche Prozesse mit höchster Ergebnisqualität“, erklärt Prof. Dr. Jörg Schipper, Direktor der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik am UKD.
Die Sicherheitssysteme gleichen denen in der Luft oder auf der Straße. Computer- und bildunterstützende Assistenzsysteme navigieren die Ärzte bei anatomisch schwierigen Sichtbedingungen. Dadurch vermindern sie die Operationsrisiken in sensiblen Bereichen wie z.B. zwischen Augen, Nase, Gehirn und Gesichtsnerv. Der im Vorfeld programmierte Operationscomputer funktioniert wie ein Kollisionswarnsystem auf der Straße, Entfernungen erscheinen millimetergenau in einer dreidimensionalen Ansicht auf den Hauptdisplays der Operateure. „Wir haben moderne Kameras mit einer deutlich besseren Auflösung als beim menschlichen Auge. Diese hohe Auflösung macht sogar Blutgefäße unter der Schleimhaut sichtbar und verringert so das Verletzungsrisiko erheblich“, betont Prof. Schipper. Die Patienten profitieren auch von den standardisierten Prozessabläufen im neuen OP: Operationen verlaufen schneller und erfordern eine kürzere Narkose, durch noch präzisere Eingriffe wird Gewebe geschont und so hat der Patient nach der OP weniger Schmerzen.
In der nächsten Umsetzungsphase werden die Fächer Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Orthopädie schrittweise folgen. Im ersten Jahr plant das UKD rund 3.000 ambulante Operationen im neuen AOZ, bis 2018 sollen mehr als 4.000 Patienten pro Jahr versorgt werden. Die Investition des Universitätsklinikums in das AOZ beträgt 2,4 Mio € an Eigenmitteln.Quelle: Universitätsklinikum Düsseldorf -
Was ist Sepsis und wie kann man sie schnell und sicher erkennen – Jenaer Sepsis-Spezialisten sind an der Beantwortung dieser Fragen auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand beteiligt. In zwei Publikationen im Journal of the American Medical Association hat ein internationales Expertengremium sowohl die Definition der Sepsis überarbeitet und präzisiert, als auch klinische Kriterien zur Krankheitsbewertung evaluiert.
(Jena) Sepsis ist lebensgefährlich. Sepsis hat oft unspezifische Symptome und kann durch verschiedenste Krankheitserreger und als Komplikation jeder Infektion entstehen. Aber was ist Sepsis überhaupt und wie kann sie schnell erkannt werden? Diese Frage treibt nicht nur den interessierten Laien um, auch Experten aus Forschung und Klinik haben auf diese Fragen keine endgültige Antwort.
„Seit der letzten Überarbeitung der Definition vor 15 Jahren haben zahlreiche Erkenntnisse hinsichtlich Pathophysiologie, Epidemiologie und klinischem Management den Blick auf das Syndrom stark verändert und somit eine Aktualisierung nötig gemacht“, erklärt Professor Michael Bauer, der Sprecher des Integrierten Forschung- und Behandlungszentrums für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am Universitätsklinikum Jena. Das CSCC hat zu diesem neuen Wissen zur Sepsis beigetragen. Michael Bauer und weitere Forscher des CSCC gehörten der Expertengruppe an, die von internationalen Fachgesellschaften mit der Neufassung der Sepsis-Definition beauftragt worden waren; diese liegt jetzt vor.
Sepsis: lebensbedrohliche Organdysfunktion nach fehlregulierter Reaktion auf eine Infektion
Sie empfiehlt, Sepsis als lebensbedrohliche Organdysfunktion zu definieren, die als Folge einer fehlregulierten Antwort des Körpers auf eine Infektion auftritt. Von einem septischen Schock soll künftig die Rede sein, wenn besonders schwere Störungen der Zirkulation und des Stoffwechsels die Sterblichkeit deutlich erhöhen. Auf die Verwendung von Begriffen wie Sepsis-Syndrom oder Septikämie soll verzichtet werden. Michael Bauer: „Unklare Begrifflichkeiten führten bislang zu erheblichen Diskrepanzen in der Erfassung von Häufigkeit und Sterblichkeit und erschwerten so die Forschung. Klare klinische Definitionen erleichtern Ärzten und Pflegekräften die Arbeit und wirken sich somit direkt auf den Patienten aus.“
Schnelle Klarheit ist auch das Anliegen einer weiteren Arbeit, die eng mit der Neudefinition zusammenhängt. Darin haben die Autoren, darunter mit Prof. Frank Brunkhorst und Prof. André Scherag auch Wissenschaftler des CSCC, klinische Kriterien zur Einschätzung des Zustandes eines Patienten unter die Lupe genommen. Sie testeten die Aussagekraft und Treffsicherheit standardisierter Bewertungsskalen in Bezug auf Sepsis.
Schnelle Atmung + niedriger Blutdruck + veränderter Bewusstseinszustand = Sepsisverdacht
Dafür durchforsteten sie 1,3 Millionen elektronischer Patientenakten aus amerikanischen Krankenhäusern nach Infektionsfällen, bewerteten diese nach gängigen und neuen klinischen Kriterien und verglichen mit dem tatsächlichen Krankheitsverlauf. Zur Bestätigung wurden weitere 700.000 Fälle aus weltweit 165 Krankenhäusern ausgewertet, u. a. aus der CSCC-Studie ALERTS. Dabei zeigte sich, dass schon ein minimales Bewertungsschema zur Erkennung ausreicht: Zeigt ein Infektionspatient beschleunigte Atmung, niedrigen Blutdruck und veränderten Bewusstseinszustand, so liegt der Verdacht einer Sepsis nahe. Dieses Schema kann einfach und ohne Ressourceneinsatz angewendet werden – also auch, wenn Labordaten und Geräte nicht schnell zur Verfügung stehen.
„Die Anpassung der Sepsis-Definition ist ein kontinuierlicher Prozess, der angesichts neuer Erkenntnisse in der Zukunft natürlich fortgeführt werden muss“, betont Michael Bauer. „Wichtig ist jedoch, dass eine standardisierte Definition und klinische Kriterien eine klare Kommunikation und damit die fundierte Abschätzung des Krankheitsausmaßes ermöglichen.“
Originalliteratur:
Seymour CW, Liu VX, Iwashyna TJ, et al. (2016) Assessment of clinical criteria for sepsis: For the third international consensus definitions for sepsis and septic shock (sepsis-3). JAMA 315: 762-774
Singer M, Deutschman CS, Seymour C, et al. (2016) The third international consensus definitions for sepsis and septic shock (sepsis-3). JAMA 315: 801-810
Weitere Informationen:
Das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am Universitätsklinikum Jena ist eines von acht integrierten Forschungs- und Behandlungszentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Das CSCC widmet sich der Erforschung der Sepsis und deren Folgeerkrankungen. Hierbei betrachten Forscherinnen und Forscher alle Aspekte der Erkrankung, von der Risikobewertung und Prävention über die Akutbehandlung bis hin zur Nachsorge. Daneben sieht das Programm den Ausbau der Forschungsinfrastruktur und die Fortführung der Karriereentwicklungsmaßnahmen für klinische Forscher vor.
Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen CSCCQuelle: Universitätsklinikum Jena -
Premiere in der Marburger Herz- und Gefäßchirurgie: Mehrfache Bypässe am schlagenden Herzen minimalinvasiv operiert
24. Februar 2016Eingriff besonders schonend für Patienten / Erstmals in Deutschland und Nordeuropa durchgeführt
Marburg, 23. Februar 2016. Zum ersten Mal haben die Spezialisten der Marburger Klinik für Herz-, und thorakalen Gefäßchirurgie eine sehr komplexe, mehrfache Bypass-Operation am schlagenden Herzen durch einen Mini-Zugang am Brustkorb durchgeführt. Dieser Eingriff ist in Deutschland und Nordeuropa bislang einmalig. Durchgeführt wurde er von Oberarzt Dr. med. Ivo Martinovic.
Für die Patienten sind minimalinvasive Eingriffe weniger belastend als konventionelle Herzoperationen. Das Brustbein muss nicht eröffnet werden und es wird ohne Herz-Lungen-Maschine operiert. Je kleiner die Wunde, desto weniger Schmerzen, weniger Blutverlust und geringeres Risiko der Wundheilungsstörung. Dabei wird auch weniger Fremdmaterial, wie zum Beispiel Drahtschlingen und Fäden benötigt. Die Patienten erholen sich schneller, liegen kürzer auf der Intensivstation und können die Klinik früher wieder verlassen. Für Herzchirurgen und Anästhesisten bedeuten solche Eingriffe jedoch eine deutlich größere Herausforderung, weil die Operation sehr komplex ist (technisch aufwendigste Bypass-Operation) und die Überwachung des Kreislaufs während des Eingriffs am schlagenden Herzen besonders engmaschig sein muss.
Bei einer konventionellen Bypass-Operation wird das Herz an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und das Herz selbst "stillgelegt". Zwar ist diese Technik ausgereift und kann die Funktion von Herz und Lunge über eine begrenzte Zeit übernehmen, aber die Gesamtbelastung für das Herz und den Körper ist groß. Ziel der minimalinvasiven Herzchirurgie ist daher nicht nur eine geringe Wunde, sondern auch der Verzicht auf die Herz-Lungen-Maschine.
Mit einem minimal-invasiven chirurgischen Eingriff an den Herzkranzgefäßen als sogenannte Schlüssellochherzchirurgie, wurde bislang am schlagenden Herzen nur eine verengte Herzkranzarterie durch die Verbindung mit einer gesunden Brustwandarterie versorgt. Dabei wird ein rund fünf Zentimeter großer Schnitt über dem Herzen in den vierten Zwischenrippenraum gemacht. Mit diesem Verfahren sind bislang sehr gute Ergebnisse erzielt worden.
Meistens benötigen die Patienten allerdings mehrere Bypässe. Die Uniklinik Marburg ist nun die erste Klinik in Deutschland, an der auch mehrfache Bypässe mit dieser Technik operiert werden können.
Oberarzt Dr. Martinovic betont: “ Das wichtigste ist für mich, ist das optimale Ergebnis für den Patienten. Unser erster operierter Patient war sehr zufrieden, sowohl mit dem Verlauf, als auch mit der kleinen Wunde und konnte die Klinik bereits am fünften Tag nach der Operation verlassen. Es handelt sich hier um das Ergebnis einer exzellenten Team-Arbeit mit den Kollegen der Kardiologie und Anästhesie. Ich habe diese Technik bei einem renommierten Kollegen aus New York gelernt, der bereits viele Operationen dieser Art durchgeführt und bestätigt hat, dass dieser Eingriff nur in Teamarbeit gelingen kann. Jetzt sind wir in der Lage, das innovative und schonende Verfahren auch in Deutschland anzubieten. Davon können unsere Patienten eindeutig profitieren.“Quelle: Universitätsklinikum Gießen und Marburg -
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