Pressemeldung

25 Jahre Pioniergeist: reif & möller hat die Teleradiologie in Deutschland geprägt

Wie aus technischer Improvisation ein tragfähiges Versorgungssystem wurde

21. August 2025
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Was vor 25 Jahren mit einer Notlösung begann, ist heute ein etablierter Bestandteil der medizinischen Versorgung in Deutschland: „reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie“ aus Dillingen im Saarland, feiert sein 25-jähriges Bestehen. Das Unternehmen blickt als Pionier der Branche zurück auf eine Geschichte der Teleradiologie voller Innovation, Widerstände aber auch mutiger Entscheidungen. „Wir haben angefangen, als noch niemand an sowas wie digitale Bildübertragung geglaubt hat“, sagt Dr. Torsten Möller, Geschäftsführer und Wegbereiter der Teleradiologie in Deutschland.

Heute erscheint es selbstverständlich, im Jahr 2000 war es revolutionär. Die Idee, radiologische Bilder nicht mehr auf Film auszudrucken und in Schaukästen zu hängen, sondern digital zu übertragen, entstand aus einem praktischen Problem: „Wir hatten für ein paar Krankenhäuser in der Nähe befundet. Dann kam eine Anfrage von einer Klinik, 25 Kilometer von Dillingen entfernt – da konnte man nicht mehr einfach losfahren. Also haben wir uns gefragt: Warum übertragen wir nicht die Bilder zu uns?“, erinnert sich Dr. Möller. Der Weg zur Lösung war so pragmatisch wie kreativ: Eine Videokamera filmte die Röntgenbilder ab, die über ISDN-Leitungen an das Befundungszentrum gesendet wurden. „Die Technik war abenteuerlich, aber sie hat funktioniert und war schneller als ein Taxi.“

„Wir kamen schnell auf die Idee, die Bilder nicht nur in unserer Radiologie-Praxis, sondern bei mir zu Hause zu begutachten. Meine Frau war natürlich wenig erfreut, dass in unserem Haus Monitore aufgebaut wurden und die Datenleitungen quer durch unser Schlafzimmer liefen. Aber so haben wir angefangen, und inzwischen ist Homeoffice ja ein etablierter Arbeitsplatz geworden“, schmunzelt Dr. Möller. Aus der doppelten ISDN-Leitung am Anfang wurde später der heute allgemeingültige DICOM-Standard und die Datenkapazität wie auch der Datenumfang explodierten regelrecht.

Die Anfangsjahre waren von erheblichen Hürden geprägt. „Unsere Kollegen in den Krankenhäusern, die wir unterstützten, waren zwar begeistert, aber viele traditionelle Radiologen lehnten Teleradiologie aus Prinzip strikt ab und zweifelten an der Qualität der Ergebnisse. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen waren anfangs schwierig und die Behörden eher unwillig. „Wir mussten gegen viele Vorbehalte kämpfen, haben aber nie akzeptiert, dass etwas medizinisch Sinnvolles und für Patienten Nützliches aus Prinzip unterbleiben soll“, so Dr. Möller. Heute ist reif & möller ein Musterbeispiel für funktionierende Teleradiologie – mit einem 24/7-Service, eigener IT-Infrastruktur und erfahrenen Befundern.

Der Anspruch war von Beginn an hoch: „Die Teleradiologie darf kein Notbehelf sein. Sie muss dasselbe Niveau bieten wie ein Befund vor Ort“, erklärt Dr. Möller. „Wenn nachts um drei etwas nicht funktioniert, brauchen Kliniken keine Hotline, sondern eine Lösung. Und zwar sofort.“ Um diese größtmögliche Sicherheit zu garantieren, setzt reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie deshalb nicht nur auf mehr als 70 erfahrene Befunder, sondern auch auf verknüpfte Sicherheitsfaktoren. Dazu zählt die Nutzung der Telematik-Struktur im DICOM-Standard auf Basis etablierter Produkte. „Ein unbefugter Zugriff auf unsere PACS-Systeme wird durch hohe Sicherheitsstandards vollständig blockiert. Sowohl Krankenhaus- und Praxis-Standorte als auch unsere Hauptzentrale in Dillingen verfügen außerdem über eigene Firewalls. Die Daten werden verschlüsselt und über feste VPN-Verbindungen ausgetauscht. So werden Einflüsse von außen verhindert. Ein Monitoring-System 24/7 überwacht die Funktionalität dieser Verbindungen permanent. Mit dieser IT-Infrastruktur erreichen wir Funktionswerte von 99,99 Prozent und damit ein Höchstmaß an Sicherheit. Dies bestätigen auch unabhängige Institute wie der TÜV, der unser Netzwerk regelmäßig zertifiziert“, so Dr. Möller.

Ein Erfolgsfaktor in Zeiten des zunehmenden Personalmangels ist die Flexibilität, die Teleradiologie den Radiologen bietet. „Das Homeoffice ist keine Komfortlösung, sondern die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihren Beruf mit dem Leben vereinbaren können“, sagt Möller. Dabei betont er: „Wir arbeiten nicht weniger – wir arbeiten klüger.“ Von solchen Arbeitsmodellen profitieren alle Seiten. Krankenhäuser federn den Fachkräftemangel leichter ab und die Beschäftigten können Arbeit, Familie und Freizeit besser miteinander vereinbaren, denn flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, sind ein großer Vorteil der Teleradiologie und fördern die Zufriedenheit der Radiologen. Das trägt dazu bei, Burnout zu vermeiden und die Qualität der Diagnostik langfristig zu sichern.

Auch bei der Integration künstlicher Intelligenz ist reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie Vorreiter. Schon heute unterstützt KI bei der Priorisierung von Befunden. Vorausgegangen war eine sechsmonatige erfolgreiche Testphase. Seit Ende 2022 setzt reif & möller bei der Befundung als erstes deutsches Teleradiologienetz in der Notfallmedizin auf den routinemäßigen Einsatz von KI. Auch die Begleitforschung wird fortgesetzt. Weitere vergleichende Untersuchungen sollen die Validität der ersten positiven Befundungsergebnisse erhärten. Der KI-Einsatz hat einen weiteren positiven Effekt. Die Befunder brauchen rund fünf Prozent weniger Zeit für ihre Arbeit. Damit entlasten die intelligenten Programme die Radiologen von Routineaufgaben und verschaffen ihnen mehr Zeit für die Beratung der Krankenhausärzte oder für die Forschung. Doch der Mensch bleibt im Zentrum: „Die KI liefert Hinweise – aber den Befund schreibt der Radiologe. Das ist nicht nur aus Qualitäts-, sondern auch aus Haftungsgründen entscheidend“, betont Möller.

Apropos Integration: Pünktlich zum 25jährigen Jubiläum wartet reif & möller mit einem neuen Programm auf. Mit „reif&möller Connect“ will das Unternehmen künftig die Zusammenarbeit zwischen Teleradiologen und Klinikärzten noch weiter stärken. „Ziel ist ein nahtloses Verbundsystem zwischen den Standorten von Krankenhausgruppen, bei dem Radiologen der Häuser besser zusammenarbeiten können und sich bei Bedarf mit den Experten unseres Netzwerks austauschen können“, so Möller. Aber damit ist die Entwicklung noch nicht zu Ende. Derzeit arbeitet reif & möller an der Einbindung strukturierter Patientendaten und KI-gestützter Entscheidungsmodelle in die integrierte Diagnostik. „Wir lernen jedes Jahr etwas Neues dazu“, so Dr. Möller, „und wir sind noch lange nicht fertig.“

Bei all dem Fortschritt verliert reif & möller aber auch Bewährtes nicht aus dem Blick und vergisst nicht, dass die Digitalisierung viele Krankenhäuser noch immer vor große Herausforderungen stellt – sei es durch technische Infrastruktur, organisatorische Komplexität oder finanzielle Hürden. Deshalb ist es reif & möller wichtig, Lösungen zu bieten, die es Kliniken und Praxen ermöglichen, unabhängig von ihrem aktuellen Digitalisierungsstand in die Teleradiologie einzusteigen. „Mit unserem Teleradiologie-Modell holen wir die Krankenhäuser da ab, wo sie stehen. Wir knüpfen individuell an bestehende Strukturen an und entwickeln diese gemeinsam mit den jeweiligen Partnern weiter. Ob analog oder digital, klein oder groß: Unsere modularen Modelle bieten für jede Einrichtung die passende Lösung – vom Fax bis zur vollständigen HL7-Integration“, so Dr. Möller abschließend.

Quelle:

reif-moeller.de