Sicherstellungszuschlag: Warum der Klinikzuschlag nicht ausreicht

Ein Plus von 25% beim Sicherstellungszuschlag – klingt gut, hilft aber wenig. Die Beträge sind zu niedrig, die Auszahlung verzögert sich und strukturelle Probleme bleiben ungelöst. Experten sehen den Zuschlag eher als Inflationsausgleich denn als echte Hilfe. Viele Kliniken bleiben in finanzieller Not.

5. März 2025
  • Ökonomie


Das Krankenhaus-Versorgungs-Verbesserungsgesetz (KHVVG) erhöht den Sicherstellungszuschlag um 25 Prozent. Eine finanzielle Entlastung für die Kliniken? Experten bezweifeln das. Die Summen bleiben gering: Zwischen einer halben und einer Million Euro pro Standort – bei Häusern mit dreistelligen Millionenbudgets kaum ein Tropfen auf den heißen Stein. Zudem ist die Erhöhung die erste seit 2019 und gleicht lediglich Kostensteigerungen aus. Ein weiteres Problem: Die Zuschläge fließen erst nach Abschluss der Budgetverhandlungen, für einige Kliniken möglicherweise erst im Folgejahr.

Strukturreformen bleiben aus. Die Zuschläge werden unabhängig von Kooperationen oder ambulant-stationären Konzepten gezahlt – eine verpasste Chance, nachhaltige Lösungen zu fördern. Kritiker sehen darin eine Fehlsteuerung zu Lasten der Beitragszahler. Auch die fehlenden Investitionsmittel der Länder werden nicht ersetzt. In Thüringen fordert die Barmer eine Verdoppelung der Landesmittel auf 150 Millionen Euro.

Ein Blick in die Bundesländer zeigt: In Schleswig-Holstein profitieren acht Klinikstandorte mit insgesamt 4,75 Millionen Euro. Größter Gewinner ist das Westküstenklinikum Heide mit einer Million Euro. Auch in Thüringen erhalten acht Kliniken Zuschläge, darunter das Helios Klinikum Meiningen mit einer Million Euro. Doch selbst die betroffenen Kliniken sind skeptisch: Die Zuschläge helfen kurzfristig, lösen aber nicht die strukturellen Probleme.

Quelle:

aerztezeitung.de


Medinfoweb
Die etablierte Informationsplattform für Informatik, Ökonomie, Marketing und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.

Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.