Ist der Bundes-Klinik-Atlas endgültig gescheitert?

Der im Mai eingeführte Bundes-Klinik-Atlas, ein von Gesundheitsminister Lauterbach initiiertes Projekt zur Orientierung von Patienten, verzeichnet einen dramatischen Rückgang der Nutzerzahlen und steht aufgrund fehlerhafter Daten und mangelnder Relevanz massiv in der Kritik. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Union halten das Projekt für gescheitert und fordern eine Abschaltung, da es weder Patienten noch dem Gesundheitssystem nützt.

29. November 2024
  • Politik


Der Bundes-Klinik-Atlas, der Patienten bei der Wahl eines Krankenhauses unterstützen soll, hat seit seinem Start im Mai 2024 stark an Relevanz verloren. Die Nutzerzahlen sanken von anfangs 1,4 Millionen Besuchen pro Monat auf nur noch 126.000 im Oktober, die Seitenaufrufe von 100 Millionen auf vier Millionen. Kritiker wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Deutsche Stiftung Patientenschutz bemängeln trotz Nachbesserungen unzureichende Inhalte sowie fehlerhafte und falsche Daten. Die Kosten für das Portal seien dagegen von zuletzt geschätzten 275.000 Euro auf 450.000 Euro gestiegen (Link: hier). Die Union kritisiert das Projekt als unnötige Geldverschwendung. Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, bezeichnete das Projekt als „Ladenhüter“ und forderte die Abschaltung des Portals. Das Vorhaben, die Krankenhausreform mit dem Atlas zu untermauern, scheint damit gescheitert…

Quelle:

aerzteblatt.de


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