Schreyögg warnt vor Finanzhilfen ohne Strukturwandel
Gesundheitsökonom Jonas Schreyögg sieht enorme Einsparpotenziale in Notfallreform, Hybrid-DRG und Primärarztsystem. Er warnt vor übereilten Förderungen maroder Kliniken und plädiert für klare Prioritäten in der Gesundheitspolitik: Reformen zuerst, Geldverteilung danach.
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Gesundheitsökonom Jonas Schreyögg fordert eine klare Priorisierung kostendämpfender Reformen. Im Fokus: die Neuausrichtung der Notfallversorgung, der Ausbau eines Primärarztsystems und die Einführung von Hybrid-DRGs. Alle drei Maßnahmen böten hohes Einsparpotenzial – teils mehrere Milliarden Euro jährlich. Schreyögg verweist auf erfolgreiche Pilotprojekte, etwa im Marienkrankenhaus Hamburg. Er kritisiert die geplante Verteilung zusätzlicher Mittel an Krankenhäuser ohne vorangegangene Strukturreformen. Eine Gießkannenförderung dürfe es nicht geben. Stattdessen müsse die Politik zunächst klare Rahmenbedingungen schaffen. Auch ein temporäres Globalbudget hält er für denkbar, um kurzfristig Ausgabenzuwächse zu bremsen. Schreyögg sieht das AMNOG-Verfahren als Hebel zur Kostendämpfung im Arzneimittelbereich. Reformen, nicht Reflexe, seien der Schlüssel zur nachhaltigen Finanzierung. Die große Herausforderung liege nun in der Priorisierung durch die künftige Koalition…
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