Bürokratieabbau als Rettungsanker – Kliniken und Ärzte fordern Taten statt Worte

Die Krankenhäuser schlagen Alarm: Inflation, Bürokratie und eine untaugliche Reform setzen dem System zu. Ärzte fordern spürbare Entlastung – politisch versprochen, aber kaum konkretisiert. Die neue Regierung steht unter Druck, den Worten endlich Taten folgen zu lassen.

14. April 2025
  • Ökonomie
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Die wirtschaftliche Lage vieler Kliniken ist dramatisch – das haben auch Union und SPD erkannt. Doch konkrete Reformschritte bleiben bislang aus. Zwar soll ein Inflationsausgleich für die Jahre 2022 und 2023 Linderung bringen, doch ist dieser laut NKG-Geschäftsführer Helge Engelke nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Einführung einer Vorhaltefinanzierung, die Unabhängigkeit von Fallzahlen schaffen sollte, verfehle ihr Ziel: Fehlsteuerungen und Planungsprobleme seien vorprogrammiert. Der Ruf nach einem Neustart der Reform wird lauter.

Besonders im Fokus steht der Bürokratieabbau. Klinikärzte verbringen täglich mehrere Stunden mit administrativen Tätigkeiten. Eine Halbierung würde Ressourcen für 32.000 zusätzliche Stellen freisetzen, schätzt der Marburger Bund. Eine KI-gestützte Dokumentation könnte helfen – wenn sie nicht neue Hürden schafft.

Die Reform der Notfallversorgung bleibt vage, ebenso die Umsetzung der Termingarantie beim Facharzt. Auch die geplante Wochenarbeitszeit stößt auf Kritik. Die Ärztekammer Niedersachsen fordert zudem mehr Studienplätze und eine bessere Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung. Der Koalitionsvertrag verspricht viel. Doch ohne beherzte Umsetzung bleiben sie Lippenbekenntnisse.

Quelle:

sat1regional.de


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