KI schreibt mit – Entlassbriefe auf dem Prüfstand

Können KI-Modelle den ärztlichen Schreibmarathon beenden – oder schaffen sie neue Fehlerquellen? Eine US-Studie zeigt: KI-generierte Entlassbriefe sind sprachlich besser, aber inhaltlich lückenhafter. Entlassung hat Potenzial, braucht aber Kontrolle.

26. Mai 2025
  • IT


Eine aktuelle Studie der University of California hat untersucht, ob KI-basierte Sprachmodelle Entlassbriefe auf Augenhöhe mit Ärzten verfassen können. Untersucht wurden 100 Entlassbriefe. Die Auswertung durch 22 erfahrene Ärzt:innen zeigt: Die KI-generierten Texte waren sprachlich klarer und kürzer als die von Menschen verfassten. Allerdings war die inhaltliche Vollständigkeit geringer. Auffällig war die höhere Fehlerquote der KI. Das Risiko schwerwiegender Fehler blieb jedoch gering. Die Qualität der Texte wurde insgesamt als gleichwertig beurteilt. Ein klares Qualitätsvotum zugunsten einer Seite wurde von den Experten nicht abgegeben. Nur ein KI-generierter Brief wies eine potenziell gefährliche Fehlerkategorie auf. Der durchschnittliche Schadensscore lag unter 1 auf einer Skala von 0 bis 7. Die Ergebnisse legen nahe: Mit menschlicher Kontrolle könnten KI-Texte zukünftig zur Entlastung im Klinikalltag beitragen. Eine vollständige Automatisierung ist jedoch nicht angezeigt. Die Studie zeigt damit praxisrelevante Chancen, aber auch klare Grenzen der Technologie auf.

Studie: Physician- and Large Language Model–Generated Hospital Discharge Summaries –  JAMA Intern Med. Published online May 5, 2025. doi:10.1001/jamainternmed.2025.0821

Quelle:

apotheken-umschau.de