Pressemeldung

Tarifkonflikt bei der Helios Therapie Ost gelöst – 100 % Helios-Entgelt ab 1.1.2027

Die Lohnmauer zwischen den Helios-Therapeut:innen in Berlin-Buch und Berlin-Zehlendorf ist durchbrochen. Im Tarifkonflikt zwischen der Helios Therapie Ost GmbH und der Gewerkschaft ver.di konnte am 5. August 2025 – nach 76 Tagen Streik, davon 43 am Stück – eine Einigung unterzeichnet werden. Der Streik war bereits seit dem 24. Juli ausgesetzt. Die therapeutischen Dienste am Helios Klinikum Berlin-Buch finden wieder im üblichen Umfang statt.

8. August 2025
  • Ökonomie
  • Personal


Seit Anfang Januar hatte es Warnstreiks gegeben, seit Mitte Mai befanden sich die Therapeut:innen im Erzwingungsstreik. Dieser konnte nun endgültig beendet werden.

Rückwirkend zum 1. Juli soll ein Tarifvertrag gelten, in dem für das laufende Jahr eine Entgelterhöhung von 15 % vereinbart wird. Diese hatte die Arbeitgeberin zuvor im laufenden Streik einseitig zugesagt. Darüber hinaus wird im September eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro für Vollzeitbeschäftigte (Teilzeitbeschäftigte anteilig) ausgezahlt.

Ab dem 1. Januar 2026 erhalten die ca. 50 Therapeut:innen 95 % des Tabellenentgelts des Helios-Konzerntarifvertrags, ab dem 1. Januar 2027 dann 100 % der Helios-Entgelte zum dann gültigen Zeitpunkt. In der Spitze ergeben sich damit Entgeltsteigerungen für die Beschäftigten von bis zu 1.660 Euro über 1,5 Jahre.

Verbesserungen gibt es auch bei der Jahressonderzahlung (über mehrere Jahre ansteigend auf 90 % eines Monatsgehalts), der Arbeitszeit (diese wird zum 1. Januar 2026 von 40 auf 38,5 Stunden gesenkt) sowie durch die Einführung von Zuschlägen für Mehrarbeit und Wochenendarbeit.

Gisela Neunhöffer, ver.di-Verhandlungsführerin, kommentiert:
„Das ist ein sehr gutes, extrem hart erkämpftes Tarifergebnis. Wir erreichen in relativ kurzer Zeit das Lohnniveau der direkt beschäftigten Kolleginnen und Kollegen im Helios Klinikum in Zehlendorf. Damit durchbrechen wir die Lohnmauer. Es ist gut, dass dieser Anachronismus nun abgebaut wird, und wir sind froh, dass die Arbeitgeberin am Schluss bereit war, diesen Schritt zu gehen. Leider war sie nicht bereit, die Kolleginnen und Kollegen direkt in den Konzerntarifvertrag zu integrieren und dieses Ergebnis damit zu verstetigen. Wir setzen darauf, dass wir in zwei Jahren dazu konstruktive Verhandlungen führen können. Dazu hat die Geschäftsführung sich verpflichtet.“ 

Schon ab dem 24. Juli 2025 hatten die Therapeutinnen und Therapeuten die Arbeit wieder aufgenommen.

Jennifer Preuss, Mitglied der Tarifkommission, kommentiert:
„Wir sind froh, dass wir den Tarifkonflikt jetzt mit diesem super Ergebnis beenden und unsere Arbeit für die Patientinnen und Patienten sowie mit unseren Kolleginnen und Kollegen wieder aufnehmen können. Das zeigt, dass gemeinsames, entschlossenes Handeln zum Erfolg führt. Wir haben super zusammengehalten, aber auch sehr viel Solidarität und Unterstützung erfahren – dafür bedanken wir uns bei allen! Dieser Tarifabschluss ist ein dringend benötigtes Signal der Wertschätzung, und wir sind froh, dass die Geschäftsführung dies ermöglicht hat. Wir hoffen sehr, dass mit dieser Tarifeinigung auch möglich wird, wieder neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen und damit die Versorgung für alle Patientinnen und Patienten am Klinikum mit ausreichend Personal sicherstellen zu können.“

Die Tarifeinigung steht unter dem Vorbehalt einer Urabstimmung unter den ver.di-Mitgliedern sowie der Zustimmung der Gremien.

Quelle:

bb.verdi.de