Effizienzoffensive trifft Realität: RoMed kämpft mit 16-Millionen-Defizit

Die RoMed Kliniken konnten 2024 mehr Patient:innen versorgen und den Umsatz steigern. Dennoch bleibt ein Defizit von 16,2 Millionen Euro. Die Ursachen liegen in unzureichenden Refinanzierungen bei steigenden Kosten. Trotz Effizienzmaßnahmen und neuer medizinischer Ansätze bleibt der wirtschaftliche Druck hoch. Der Klinikverbund setzt auf Spezialisierung, digitale Technik und Kooperation zur Stabilisierung.

23. Juli 2025
  • Ökonomie


Trotz einer Umsatzsteigerung um 20 Millionen Euro schließen die RoMed Kliniken das Geschäftsjahr 2024 erneut mit einem deutlichen Defizit ab. Das Minus von 16,2 Millionen Euro bleibt zwar unter dem Vorjahreswert von 18,9 Millionen Euro, doch die wirtschaftliche Schieflage besteht weiter. Ursache ist eine strukturelle Finanzierungslücke, die durch Tariferhöhungen und inflationsbedingte Kostensteigerungen weiter verschärft wurde. Die Erlössteigerungen reichen nicht aus, um die Dynamik auf der Ausgabenseite zu kompensieren.

Die Zahl der stationär behandelten Patient:innen stieg auf 49.750 Fälle. Das entspricht einem Plus von knapp fünf Prozent. Parallel dazu wurde das medizinische Leistungsspektrum weiterentwickelt. Dazu zählen roboterassistierte Eingriffe, innovative Schmerztherapien und entlastende Technik für das Pflegepersonal. Strategisch setzt der Klinikverbund auf eine stärkere Spezialisierung einzelner Standorte und eine vertiefte standortübergreifende Zusammenarbeit.

Der Standort Rosenheim fungiert als Maximalversorger mit umfassender Leistungspalette. Die übrigen Häuser in Bad Aibling, Prien und Wasserburg konzentrieren sich auf spezialisierte Fachgebiete. Im Zuge der geplanten Krankenhausreform sieht sich der Verbund auf einem tragfähigen Kurs. Die Notfallversorgung bleibt an allen vier Standorten erhalten.

Trotz der Belastungen betonen Klinikleitung, Aufsichtsrat und kommunale Verantwortungsträger die Bedeutung des Verbundes für die regionale Gesundheitsversorgung. Rund 4000 Mitarbeitende und jährlich etwa 175.000 Patient:innen machen RoMed zu einem zentralen Gesundheitsakteur in Südostbayern.

Quelle:

kma-online.de


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