Strukturvorgaben zwingen KMG zur Aufgabe des Standorts Wittstock
Die Klinik in Wittstock steht vor dem endgültigen Aus. Die Geschäftsführung der KMG-Gruppe bestätigt die Standortschließung bis spätestens 2027. Grund sind neue gesetzliche Mindestvorgaben, die nicht mehr erfüllt werden können. Die verbliebenen Fachbereiche werden in benachbarte Standorte integriert. Für die Beschäftigten bedeutet das entweder Umzug oder berufliche Neuorientierung.
- Ökonomie
Das KMG-Klinikum in Wittstock wird bis Anfang 2027 geschlossen. Das teilte die Klinikleitung nach einer internen Mitarbeiterversammlung offiziell mit. Hintergrund ist die Umsetzung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes, das im Rahmen der bundesweiten Krankenhausreform neue strukturelle Mindeststandards festlegt. Diese Anforderungen werden in Wittstock künftig nicht mehr erfüllt. Ab 2027 entfällt damit die Betriebserlaubnis für die medizinischen Leistungen am Standort.
Betroffen sind konkret die Fachbereiche Kardiologie und Gastroenterologie. Beide sollen in den Standort Pritzwalk integriert werden. Geplant ist dort zunächst der Aufbau moderner Herzkatheterlabore in Modulbauweise. Im weiteren Verlauf ist ein vollständiger Neubau vorgesehen. Die geriatrische Abteilung wird nach Kyritz verlagert.
Die Geschäftsführung betont, dass den betroffenen Mitarbeiter:innen Angebote für einen Wechsel innerhalb der Unternehmensgruppe gemacht werden. Der Schritt sei unvermeidlich, da mit nur zwei Fachabteilungen keine tragfähige Versorgungsstruktur mehr aufrechterhalten werden könne. Damit wird ein weiteres Kapitel im bundesweiten Kliniksterben geschlossen, ein direkter Effekt der Reformvorgaben.
Die Entscheidung ist ein Signal, denn Kliniken ohne Vollversorgung und ausreichende Fachabteilungstiefe geraten zunehmend unter strukturellen Druck. Wittstock wird zum Symbol einer neuen Versorgungsrealität, in der ökonomische Machbarkeit und gesetzliche Mindeststandards das Überleben von Krankenhausstandorten bestimmen.
maz-online.de

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