Maßgeschneiderte Therapien statt Standardprotokoll. Onkologie wird digital persönlich.
Künstliche Intelligenz krempelt die Krebsmedizin um. Früherkennung per Smartphone, digitale Diagnostik und personalisierte Immuntherapien bringen Präzision auf ein neues Niveau. Doch die Technik ersetzt keine ärztliche Verantwortung. Entscheidend bleibt: Der digitale Fortschritt muss in ein lernendes Gesundheitssystem eingebettet werden, sonst bleibt das Potenzial ungenutzt.
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Rund 500.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Krebs. Tendenz steigend. Doch neue Technologien bieten Chancen. Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht nicht nur eine frühzeitige Erkennung, sondern verändert auch Diagnostik und Therapie grundlegend. Digitale Assistenten analysieren große Datenmengen, erkennen verborgene Muster und können Behandlungswege aufzeigen, die dem menschlichen Auge entgehen.
Die Vision, Krebs soll künftig so behandelbar sein wie Bluthochdruck. Erste Anwendungen zeigen, dass Smartphone-basierte Tests für Haut- und Darmkrebs bereits verlässliche Ergebnisse liefern. Dennoch bleibt die ärztliche Einordnung unersetzlich. Der Nutzen digitaler Tools liegt in der Ergänzung ärztlicher Expertise, nicht in deren Ersetzung.
Besonders vielversprechend ist die Entwicklung individueller Therapien. Netzwerke wie das Nationale Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) analysieren genetische Daten und passen Therapien auf einzelne Patient:innen an. Solche Verfahren gelten als kosteneffizient und lebensrettend. Die flächendeckende Einführung scheitert bislang an fehlender Finanzierung durch die Kostenträger.
Auch in der Immuntherapie schreitet die Forschung voran. Mehr als 40 Verfahren sind bereits zugelassen. Bei bestimmten Krebsarten erzielen diese Methoden Rückbildungsraten von bis zu 98 Prozent. Damit wandelt sich die Onkologie von einem starren zu einem dynamisch lernenden System, vorausgesetzt, regulatorische und ökonomische Rahmenbedingungen folgen dem technologischen Fortschritt.
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