Katholische Kliniken: Kritik am Klinik-Atlas und Forderung nach Abschaltung

Katholische Krankenhäuser fordern das Ende des Bundes-Klinik-Atlas. Sie kritisieren hohe Kosten, Bürokratie und geringe Aussagekraft. Stattdessen soll das bewährte Krankenhausverzeichnis genutzt werden…

10. September 2025
  • Politik
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Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) begrüßt die mögliche Abschaltung des Bundes-Klinik-Atlas. Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin sprach von einem politisch motivierten Projekt des früheren Ministers Karl Lauterbach, das weder für Kliniken noch für Patientinnen und Patienten einen Mehrwert gebracht habe. Nach ihrer Einschätzung verursachte der Atlas hohe Kosten, erhöhte den bürokratischen Aufwand und führte zu irreführenden Informationen. Als Alternative verweist der Verband auf das seit über zwei Jahrzehnten bestehende Deutsche Krankenhausverzeichnis, das deutlich häufiger genutzt werde. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte bereits angeboten, dieses Verzeichnis als bundeseigene Plattform zur Verfügung zu stellen.

Das Gesundheitsministerium prüft derzeit unter Leitung von Nina Warken (CDU) die Zukunft des Atlas. Bisher steht er weiterhin online. Fachgesellschaften, Klinikträger und Patientenvertretungen kritisieren das Angebot als unvollständig, wenig verständlich und von geringer praktischer Relevanz. Der Atlas enthält nur Informationen zu rund 25 Eingriffen, die nicht zu den häufigsten Krankenhausleistungen zählen. Insgesamt sehen katholische Kliniken den Atlas als gescheiterten Versuch, Transparenz zu schaffen, und fordern eine klare Neuausrichtung der Informationsangebote für die Bevölkerung.

Quelle:
domradio.de

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