Der Bundes-Klinik-Atlas muss auf dem Prüfstand!

Der Bundes-Klinik-Atlas bleibt umstritten: Befürworterinnen und Befürworter sehen mehr Transparenz für Patientinnen und Patienten, Kritiker verweisen auf bessere Alternativen und fordern klare Entscheidungen. Für die Kliniken bedeutet das Projekt in erster Linie einen völlig unverhältnismäßigen zusätzlichen Bürokratieaufwand…

10. September 2025
  • Politik
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Die Zukunft des Bundes-Klinik-Atlas ist weiterhin offen. Laut Bundesgesundheitsministerium bleibt das Portal vorerst bestehen, soll aber durch eine andere Abteilung weitergeführt und überprüft werden. Ein Aus wurde nicht ausgeschlossen. SPD-Politikerinnen und -Politiker sprechen sich für eine Weiterentwicklung aus und betonen den Nutzen für die Patientensouveränität.

Scharfe Kritik kommt von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die ihr eigenes Verzeichnis als aktueller und umfassender darstellt. Sie schlägt einen unabhängigen Beirat zur Weiterentwicklung vor. Der VdK warnt vor einem Ende des Projekts, da sonst unabhängige Informationen wegfallen würden. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine klare Entscheidung, sieht aber im Nebeneinander mehrerer Portale aber eine Belastung für Betroffene. Der Atlas soll Informationen zu Leistungen und Qualität von 1.700 Krankenhäusern bieten, stößt jedoch seit seiner Einführung auf Widerstand von Ländern, Fachgesellschaften und Kliniken. Ob das Projekt fortgeführt oder durch bestehende Verzeichnisse ersetzt wird, ist weiterhin unklar.

Der Bundes-Klinik-Atlas mag Transparenz versprechen, bedeutet für die Krankenhäuser einen für die Öffentlichkeit nicht sichtbaren erheblichen Bürokratieaufwand. Die neue Berichtspflicht bindet Personalressourcen, die in keinster Weise im Verhältnis zum Ergebnis stehen. Anstatt Parallelportale zu pflegen, wäre eine Verschlankung der Dokumentationspflichten dringend notwendig!

Quelle:
aerzteblatt.de

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