Ärztinnen und Ärzte warnen vor geplanter Apothekenreform

Ein offener Brief warnt vor der geplanten Apothekenreform. Ärztinnen und Ärzte sehen Patientensicherheit gefährdet, wenn Apotheken ärztliche Aufgaben übernehmen sollen…

22. September 2025
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Ein Zusammenschluss ärztlicher Vertreterinnen und Vertreter hat sich mit einem offenen Brief an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken gewandt. Darin wird die Bedeutung der Apotheken für die wohnortnahe Arzneimittelversorgung hervorgehoben und ihre Rolle als Partner der Ärzteschaft betont. Unterstützung erfahren Reformpläne, die wirtschaftliche Stabilität sichern, ländliche Strukturen stärken und Bürokratie abbauen. Kritisch wird jedoch die vorgesehene Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente ohne ärztliche Verordnung bewertet.

Ärztinnen und Ärzte verweisen auf das bewährte Vier-Augen-Prinzip zwischen Verordnung und Abgabe. Eine Aufweichung führe zu Risiken bei Therapiesicherheit und Koordination, insbesondere für chronisch kranke Menschen. Auch die geplante Ausweitung von Impf- und Diagnostikangeboten in Apotheken stößt auf Ablehnung. Studien zeigten keinen Nutzen zusätzlicher Impfstellen, vielmehr drohe eine Zersplitterung der Versorgung. Screeningtests in Apotheken könnten laut Brief falsch-positive Ergebnisse und Mehrkosten verursachen. Die Unterzeichnenden appellieren, Apotheken nicht mit ärztlichen Aufgaben zu betrauen, sondern ihre Stärkung innerhalb klarer Zuständigkeiten vorzunehmen.

Quelle:
hartmannbund.de

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