AOK: Kliniken sollen digitale Effizienzgewinne an Versicherte weitergeben

Die Digitalisierung in Krankenhäusern schreitet voran, doch der Streit um die Finanzierung bleibt. AOK fordert Kliniken auf, Effizienzvorteile an Patient:innen weiterzureichen, statt neue Förderungen zu verlangen. Die DKG pocht dagegen auf eine verlässliche Anschlussfinanzierung nach Auslaufen des KHZG. Beispiele aus Dänemark und den Niederlanden zeigen, wie digitale Prozesse Strukturen verschlanken und Kosten senken können. Die zentrale Frage bleibt somit, wer trägt künftig die Last und wer profitiert?

5. August 2025
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Die AOK sieht die Digitalisierung als Chance für Kostensenkungen und fordert, dass Effizienzgewinne an Versicherte weitergegeben werden. Laut Jürgen Malzahn, Leiter Stationäre Versorgung beim AOK-Bundesverband, ist der Digitalisierungsgrad der Kliniken laut „DigitalRadar“ in den letzten drei Jahren um 27,3 Prozent gestiegen. Er verweist auf Dänemark und die Niederlande, wo digitale Strukturen kurze Liegezeiten und mehr ambulante Behandlungen ermöglichen.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft widerspricht. Ohne eine gesicherte Finanzierung könne der digitale Fortschritt nicht aufrechterhalten werden. Eine Studie der Hochschule Osnabrück im Auftrag der DKG zeigt, dass nachhaltige Digitalisierung dauerhafte Mittel erfordert, besonders für Betriebskosten. DKG-Vorstand Gerald Gaß warnt vor einem Rückschritt, wenn nach Auslaufen des Krankenhauszukunftsgesetzes keine neuen Förderungen bereitstehen.

Das KHZG hatte seit 2021 Fördergelder von über vier Milliarden Euro ermöglicht, davon drei Milliarden aus dem Gesundheitsfonds. Länder und Träger steuerten 30 Prozent bei. Malzahn fordert nun eine Ausgabenpolitik, die sich an den Einnahmen orientiert. Ziel sei eine Entlastung des Wirtschaftsstandorts.

Somit lässt sich das Fazit ziehen, dass zwischen Anspruch und Realität eine Finanzierungslücke klafft. Die Frage bleibt, ob Effizienzgewinne den Investitionsbedarf decken oder ob neue Finanzierungsmodelle notwendig sind.

Quelle:

aok.de