AOK PLUS: Thüringer Klinikreform droht durch KHAG-Entwurf abgeschwächt zu werden
Die AOK PLUS lehnt den neuen Entwurf zum Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) ab. Vorstand Rainer Striebel warnt, dass gestrichene Erreichbarkeitsvorgaben und ausgeweitete Ausnahmeregeln die geplante Strukturreform aushöhlen. Gerade kleine Kliniken in Ostthüringen stünden ohne verbindliche Vorgaben vor Risiken für Qualität, Effizienz und Versorgungssicherheit…
- Politik
Die Diskussion um die Krankenhausreform erreicht Thüringen. Die AOK PLUS, größte gesetzliche Krankenkasse in Sachsen und Thüringen, lehnt den aktuellen Entwurf des Krankenhausreformanpassungsgesetzes ab. Vorstandschef Rainer Striebel warnt, dass die Lockerung von Vorgaben die bisher geplante Strukturreform untergräbt.
Vor allem kleinere Häuser in Altenburg, Schmölln oder Gera stehen schon jetzt unter Druck durch Fachkräftemangel, sinkende Fallzahlen und steigende Kosten. Die bisherige Reform mit klaren Leistungsgruppen und festen Erreichbarkeitsstandards sollte Abhilfe schaffen. Der neue Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums sieht dagegen mehr Ausnahmen und weniger verbindliche Kriterien vor.
Für die AOK PLUS ist dies ein Risiko für Qualität und Effizienz in der stationären Versorgung. Ohne Spezialisierung drohten Defizite in der Expertise, die letztlich die Behandlung der Patientinnen und Patienten verschlechtern. Neben medizinischen Argumenten kritisiert die Krankenkasse auch die finanzielle Belastung der gesetzlichen Krankenversicherung durch ausbleibende Strukturreformen.
Die AOK PLUS betreut rund 3,5 Millionen Versicherte und verwaltet ein Haushaltsvolumen von über 22 Milliarden Euro. Sie betont trotz der Kritik ihre Dialogbereitschaft mit regionalen Partnern, um tragfähige Lösungen für Stadt und Land zu entwickeln.