AOK sieht Einsparpotenzial – Versorgungslage in SH komplexer als gedacht

40.000 vermeidbare Klinikfälle in SH? Die AOK schlägt Alarm. Doch Experten warnen: Die Realität alter Menschen lässt sich nicht in Zahlen fassen. Fehlende Hausärzte, bröckelnde Netze und Notlagen machen Krankenhauseinweisungen oft zur letzten Option – nicht zur Fehlentscheidung.

7. Mai 2025
  • Ökonomie
  • Politik


Laut AOK Nordwest wären 2023 in Schleswig-Holstein über 40.000 pflegeintensive Krankenhausfälle vermeidbar gewesen – bei besserer ambulanter Versorgung. Bundesweit sei sogar mehr als ein Drittel aller Krankenhausaufenthalte Pflegebedürftiger einsparbar. Doch Fachleute aus Praxis und Klinik weisen auf die Grenzen dieser Analyse hin. In vielen Fällen bleibt Hausärzten und Pflegepersonal keine andere Wahl, als alte, oft allein lebende Patienten in Kliniken einzuweisen. Hausbesuche werden seltener, Familien leben entfernt, soziale Strukturen bröckeln. Ein Sturz, keine Hilfe – und der Weg führt ins Krankenhaus. Eine Reform der ambulanten Versorgung wird breit gefordert, unter anderem durch Palliativmodelle für Hochbetagte. Doch pauschale Einsparrechnungen helfen nicht weiter. Im Zweifel ist das Krankenhaus kein Fehler, sondern die richtige Antwort auf Hilflosigkeit und medizinische Not…

Quelle:

kn-online.de


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