Behandlungsfehler auf hohem Niveau – TK meldet zweitgrößte Zahl in zehn Jahren

Behandlungsfehler bleiben ein ungelöstes Problem: Über 6.400 Verdachtsmeldungen allein bei der TK. Besonders betroffen: Chirurgie und Zahnmedizin. TK-Chef Baas fordert Meldepflicht und schnellere Verfahren. Der Umgang mit Fehlern sei zu oft defensiv statt lernbereit.

22. April 2025
  • Medizin
  • QM


Die Zahl der Verdachtsfälle auf medizinische Behandlungsfehler bleibt alarmierend hoch. 6.431 Versicherte wandten sich 2024 an die Techniker Krankenkasse – nur knapp unter dem Rekordwert des Vorjahres. Besonders häufig betroffen: die Chirurgie mit 34 Prozent der Fälle sowie Zahnmedizin und Kieferorthopädie mit 18 Prozent. Gemeinsam stehen sie für über die Hälfte aller Meldungen. TK-Chef Jens Baas kritisiert das derzeitige Meldesystem als unzureichend. Fehler würden nur erfasst, wenn Betroffene sie selbst melden. Damit blieben viele Ursachen im Verborgenen. Baas fordert eine gesetzliche Meldepflicht sowie eine offenere Fehlerkultur. Der Kassenchef prangert zudem lange juristische Verfahren an, die sich teils über Jahrzehnte hinziehen. Haftpflichtversicherer nutzten finanzielle Notlagen aus, um unvorteilhafte Vergleiche zu erzwingen. Der Fall einer Familie, die seit 2008 um Gerechtigkeit kämpft, steht exemplarisch für ein System, das Opfer im Stich lässt. Auch die Statistik des Medizinischen Dienstes zeigt: In 75 Fällen endeten Behandlungsfehler tödlich…

Quelle:

rp-online.de


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