Berliner Senat definiert Krisenrollen für zwölf Hauptstadtkliniken
Berlin stellt sich auf den Ernstfall ein. Zwölf Krankenhäuser sollen künftig auch bei Krieg und Katastrophen eine sichere Versorgung gewährleisten. Ein neuer Rahmenplan legt fest, wie Personal, Medikamente und Energie in Krisensituationen verfügbar bleiben. Ziel ist eine belastbare Versorgungsstruktur im Spannungs- oder Verteidigungsfall. Berlins Kliniken werden damit zu tragenden Pfeilern der zivilen Verteidigung.
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Das Land Berlin hat einen Rahmenplan zur zivilen Verteidigung in Krankenhäusern vorgestellt. Ziel ist es, die stationäre Versorgung der Bevölkerung auch unter extremen Krisenbedingungen aufrechtzuerhalten. Dazu zählen militärische Konflikte ebenso wie andere Bedrohungslagen. Zwölf Kliniken wurden benannt, die in besonderem Maße für diesen Auftrag vorbereitet werden sollen. Die Auswahl beruht auf Kriterien wie Versorgungsstruktur, Leistungsfähigkeit und logistische Anbindung.
Der Plan beschreibt zahlreiche Maßnahmen zur Vorbereitung. Dazu gehören Fragen der Personalverfügbarkeit in Notlagen, die Bevorratung von Arzneimitteln und Sanitätsmaterial sowie die Sicherstellung einer funktionierenden Notstromversorgung. Auch Szenarien zur Unterbrechung von Lieferketten sowie der Wechsel vom Regel- in den Krisenbetrieb werden abgebildet. Eine besondere Rolle spielt die Mehrfachverplanung von Personal für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.
Weitere Inhalte sind spezifische medizinische Anforderungen wie die Versorgung kriegstypischer Verletzungsmuster oder die Steuerung von Patient:innenströmen unter eingeschränkten Bedingungen. Krankenhaus- und Katastrophenschutzübungen werden ebenso berücksichtigt wie die Koordination mit Bund, Ländern und europäischen Partnern. Die Berliner Krankenhausgesellschaft unterstützt das Vorhaben ausdrücklich und verweist auf die gute Basis durch bestehende Notfallübungen. Der Plan ist aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich und wird kontinuierlich fortgeschrieben. Ziel ist es, die Resilienz des Gesundheitswesens zu stärken und es als Teil der kritischen Infrastruktur krisenfest auszurichten.
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