Bundesärztekammer fordert klare Regeln für KI in der Medizin
Die Bundesärztekammer will die Integration von KI in der Medizin aktiv mitgestalten. Chancen sieht sie in der Entlastung der Ärzte und besseren Diagnosen. Hindernisse sind unzureichende Digitalisierung, fehlende Standards und offene Haftungsfragen. Eine Zulassung nach Medikamenten-Standards wird gefordert.
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Die Bundesärztekammer (BÄK) nimmt die digitale Zukunft in die Hand. Mit einer neuen Stellungnahme setzt sie Impulse für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. Ziel ist eine faktenbasierte Diskussion unter Ärzten – insbesondere im Vorfeld des 129. Deutschen Ärztetags 2025.
BÄK-Präsident Klaus Reinhardt sieht großes Potenzial: KI könne Diagnosen verbessern und Ärzte entlasten. Ulrike Attenberger ergänzt, dass Deutschland und die EU bei der Digitalisierung aufholen müssen, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Der enge Zusammenhang zwischen KI, Health-Data-Management und Digitalisierung wird betont.
Allerdings weist die BÄK auf Hürden hin. Fehlende Standards, mangelnde Interoperabilität und geringe Patientenbeteiligung bremsen den Fortschritt. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen sind unklar. Die BÄK fordert daher eine strikte Zulassung von KI-Modellen – analog zu Medikamentenstudien mit definierten Outcomeparametern.
Zudem müsse die Haftung eindeutig geregelt werden: Wer trägt die Verantwortung bei Fehlentscheidungen – Hersteller, Arzt oder Klinik? Auch die Qualifikation des medizinischen Personals ist ein Thema. Ärzte und Klinikmitarbeiter benötigen fundiertes Wissen über rechtliche Aspekte und technische Grenzen der KI.
Die BÄK macht deutlich: KI ist keine Option, sondern Realität. Doch sie muss mit Augenmaß, ethischen Leitplanken und einer klaren Strategie in die Versorgung integriert werden…
aerzteblatt.de

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