Bundestagskandidaten uneins über Krankenhauszukunft
Die Krankenhausversorgung im ländlichen Raum steht auf der Kippe. Bundestagskandidaten aus verschiedenen Parteien präsentieren Lösungen – von Spezialisierung und Reformen bis hin zu neuen Finanzierungsmodellen. Uneinigkeit herrscht über die Umsetzung der Lauterbach-Reform und die Rolle des Bundes bei der Investitionsförderung.
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Die wirtschaftliche Situation vieler Krankenhäuser im ländlichen Raum ist kritisch. Die Krankenhaus Weilheim-Schongau GmbH kämpft seit Jahren mit wachsenden Verlusten. Trotz moderner Technik und engagiertem Personal fehlt es an einer tragfähigen Finanzierung. Die Kandidaten zur Bundestagswahl haben unterschiedliche Lösungsansätze für die Zukunft der Krankenhausversorgung.
Die CSU setzt auf eine Brückenfinanzierung durch den Bund, um die Kommunen zu entlasten. Die Grünen betonen den Schutz der Krankenhäuser durch Vorhaltebudgets, fordern aber ein umfassendes Versorgungskonzept mit Hausärzten, Pflege und Prävention. Die SPD hält eine flächendeckende Notfallversorgung für unverzichtbar. Die FDP plädiert für spezialisierte Krankenhauszentren mit regional verteilter Grundversorgung. Die AfD kritisiert, dass der Staat im Ausland investiert, während Geburtsstationen geschlossen werden und fordert eine höhere Auslastung durch zusätzliche Abteilungen.
Die Freien Wähler lehnen die aktuelle Reform ab und fordern eine gerechtere Vergütung der Leistungen. Die ÖDP sieht Versäumnisse in der bayerischen Krankenhausplanung und fordert eine vollständige Übernahme der Investitionskosten durch den Freistaat. Die Linke schlägt eine Vermögensabgabe vor, um die Länder finanziell zu entlasten. Volt setzt auf ein modernes Gesundheitsnetz aus Krankenhäusern, Notfallambulanzen und Versorgungszentren.
Dass das derzeitige System reformbedürftig ist, darüber sind sich alle einig. Doch welche Lösung das Krankenhaussterben wirklich aufhalten kann, bleibt umstritten.
merkur.de

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