BWKG warnt vor Kollaps – Kommunen am Limit
Baden-Württembergs Kliniken verzeichnen erstmals ein Milliardenloch. 73 Prozent schreiben rote Zahlen. Bund und Land stehen unter Druck…
- Politik
Die Krankenhäuser in Baden-Württemberg werden 2025 erstmals ein Gesamtdefizit von mehr als einer Milliarde Euro erreichen.
Laut der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) schreiben 73 Prozent der Einrichtungen rote Zahlen. Der Landkreistag Baden-Württemberg gibt an, dass die Landkreise in diesem Jahr voraussichtlich annähernd 770 Millionen Euro an Zuschüssen für ihre Krankenhäuser aufbringen müssen. Zusammen mit den Verlusten der beiden Vorjahre beläuft sich das kumulierte Finanzloch auf rund 2,6 Milliarden Euro.
Öffentliche Träger wie Landkreise und Städte stoßen an ihre finanziellen Grenzen und müssen Klinikzuschüsse zunehmend durch Kürzungen bei Investitionen in Infrastruktur, Schulen und Verkehr ausgleichen. Seit 2023 summierten sich die kommunalen Hilfen nach Angaben des Landkreistags auf mehr als zwei Milliarden Euro. BWKG und Landkreistag sehen vor allem den Bund in der Pflicht, da die Finanzierung der Betriebskosten unzureichend ist. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) fordert eine „Reform der Reform“, um das Kliniknetz zu stabilisieren und weitere Schließungen zu verhindern.

Gebündelt, stets aktuell und immer handverlesen werden alle Neuigkeiten gesammelt und anwenderbezogen aufbereitet.