Charité-Chef Kroemer: Versorgung von schwerkranken Kindern darf nicht am Geld scheitern
Die Berliner Charité leidet unter Sparmaßnahmen des Senats und drohenden Kürzungen durch die Krankenhausreform. Investitionen und Studienplätze werden reduziert, besonders die spezialisierte Kindermedizin ist gefährdet. Klinikleitung und Ärztinnen und Ärzte warnen vor gravierenden Folgen, betonen aber den Willen, die Versorgung schwerkranker Kinder fortzuführen.
- Medizin
- Ökonomie
- Politik
Die Charité Berlin sieht sich mit erheblichen finanziellen Einschnitten konfrontiert. Der Senat kürzt die Investitionsmittel der Universitätsklinik um 25 Prozent, betroffen sind Bauvorhaben, Ausstattung und Forschung. Auch bei den Studienplätzen in Medizin, Zahnmedizin und Hebammenwissenschaft werden Stellen gestrichen. Damit gerät die Ausbildung eigener Fachkräfte unter Druck. Zusätzlich sorgen geplante Änderungen an der Krankenhausreform für Unsicherheit. Fachkräfte der Kindermedizin kritisieren, dass ihre hochspezialisierte Versorgung aus dem Reformpaket gestrichen werden könnte. Sie fürchten gravierende Folgen für Patientinnen und Patienten. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra erkennt die Defizite an und zeigt Bereitschaft, Mittel aus Sondervermögen einzusetzen, konkrete Zusagen fehlen jedoch. Klinikchef Heyo Kroemer und leitende Ärztinnen und Ärzte betonen, dass die Versorgung schwerkranker Kinder nicht von finanziellen Restriktionen abhängen dürfe. Gleichzeitig setzt die Charité mit dem Neubau des Berlin Center for Advanced Therapies ein Signal für innovative Forschung, auch wenn dessen künftige Finanzierung offenbleibt.