Corti bringt spezialisierte KI-Infrastruktur in die Psychiatrie
Neue Lösung ermöglicht erstmals verlässliche Spracherkennung und klinisches Verständnis in psychiatrischen Gesprächen
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Berlin/Kopenhagen, den 15.10.2025 – Depression, Angststörungen und Burnout sind zu zentralen Themen im Gesundheitswesen geworden. Die psychische Gesundheitskrise betrifft dabei weite Teile der Gesellschaft. Doch gerade in der Psychiatrie scheitern viele KI-Anwendungen an der sprachlichen Komplexität und diagnostischen Anforderungen. Corti, Anbieter KI-gestützter Sprachlösungen für das Gesundheitswesen, hat dafür nun eine spezielle Infrastruktur entwickelt. Diese ermöglicht erstmals eine sichere und zuverlässige Nutzung von Künstlicher Intelligenz in diesem Fachbereich.
Sprache als klinisches Werkzeug
In psychiatrischen Konsultationen ist das gesprochene Wort die wichtigste Informationsquelle. Jede Formulierung, jede Pause, jede Betonung kann medizinisch bedeutsam sein. Anders als in der Radiologie oder Pathologie, wo sich Daten strukturieren oder visualisieren lassen, verlaufen psychiatrische Gespräche unvorhersehbar. Gesprächsinhalte wechseln häufig zwischen Symptomen, Alltag und Krankengeschichte. Erzählungen sind oft fragmentiert oder nicht linear.
Allgemeine Sprachmodelle sind für solche Situationen nicht geeignet. Sie wurden auf internetbasierte Sprache trainiert und reagieren empfindlich auf Pausen, Korrekturen oder unvollständige Sätze. Viele Begriffe erhalten im klinischen Kontext eine andere Bedeutung. Wenn ein Patient zum Beispiel sagt: „Ich bin fertig“, kann das je nach Zusammenhang Überforderung ausdrücken oder auf eine akute Krise hinweisen. Solche Unterschiede zu erkennen, ist für die sichere Dokumentation entscheidend – gerade in der Psychiatrie, wo objektive Anhaltspunkte oft fehlen.
Spezialisierte KI für medizinische Gesprächsanalyse
Corti hat eine Infrastruktur entwickelt, die auf reale medizinische Sprache spezialisiert ist. Die zugrunde liegenden Modelle wurden mit Millionen Stunden dokumentierter Arzt-Patienten-Gespräche trainiert, einschließlich psychiatrischer Sitzungen. Sie verarbeiten Fachbegriffe sicher, erkennen undeutliche Aussprache, reagieren auf Unterbrechungen und sind für mehrsprachige Szenarien geeignet.
Alle Komponenten sind von Beginn an auf regulatorische Anforderungen wie HIPAA und DSGVO ausgelegt. Kliniken und Entwickler können die Infrastruktur ohne zusätzlichen Aufwand regelkonform in bestehende Systeme integrieren.
Relevante Inhalte automatisch dokumentiert
Mit der Softwarekomponente FactsR™ wird die Dokumentation automatisiert. Während der Konsultation analysiert die KI fortlaufend, welche Aussagen medizinisch relevant sind. Daraus entsteht in Echtzeit eine strukturierte und überprüfbare Dokumentation. Lange, fehleranfällige Notizen im Nachhinein entfallen.
Die besondere Stärke liegt im kontextsensiblen Verstehen. Wenn ein Patient über Schlafprobleme spricht, kann die Ursache vielfältig sein: Einschlafschwierigkeiten, frühes Erwachen, innere Unruhe oder Angst. FactsR™ erkennt solche Unterschiede und ordnet sie im Zusammenhang des Gesprächs ein. Auch kritische Äußerungen, die auf eine psychische Ausnahmesituation hindeuten könnten, werden erkannt und im richtigen Zusammenhang bewertet.
Erprobt im klinischen Alltag
In ersten Pilotprojekten hat sich die Technologie bereits im psychiatrischen Umfeld bewährt. Dort, wo sprachliche Komplexität bisher den KI-Einsatz verhinderte, ermöglicht Corti eine faktenbasierte, validierbare Dokumentation. Die erzeugten Informationen lassen sich nahtlos in medizinische Systeme wie Patientenakten oder klinische Anwendungen einfügen.
Corti zeigt, dass Künstliche Intelligenz auch in sensiblen Bereichen wie der Psychiatrie sicher eingesetzt werden kann. Mit spezialisierter Spracherkennung, klinischem Verständnis und automatisierter Dokumentation entsteht ein neuer technischer Standard. Damit wird KI zu einem verlässlichen Bestandteil ärztlicher Versorgung – gerade dort, wo Sprache das zentrale Diagnoseinstrument ist.

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